Der Osnabrücker SPD-Bundestagsabgeordnete Manuel Gava würde seinen Wahlkreis nicht für Verteidigungsminister Boris Pistorius freigeben. «Ich habe das Direktmandat geholt und möchte auch nochmal kandidieren», sagte er im «Berlin Playbook Podcast» des Nachrichtenmagazins «Politico» (Donnerstag). Als amtierender Bundestagsabgeordneter habe man das Vorzugsrecht. «Aber es kann natürlich jeder andere auch gegen mich kandidieren.» Die Tatsache, dass er in Osnabrück kandidieren wolle, stehe fest, so Gava.
Osnabrück ist aber auch die Heimatstadt von Pistorius, der dort von 2006 bis 2013 Oberbürgermeister war. Er hatte jüngst der «Rheinischen Post» und dem «General-Anzeiger» gesagt, er habe noch nicht entschieden, ob er 2025 für den Bundestag kandidieren werde. Das wolle er nach der Sommerpause bekanntgeben.
Pistorius ist seit 2023 Verteidigungsminister und der Nachfolger von Christine Lambrecht. Davor war er Innenminister in Niedersachsen - und ist somit ohne Bundestagsmandat im Kabinett.
Sich einen anderen Wahlkreis zu suchen - das käme für Gava nicht infrage. «Die Alternativen gelten für alle, nicht nur für mich», so der 33-Jährige. Gleichzeitig betonte Gava mit Blick auf Pistorius: «Das ist ein super Verteidigungsminister.» Und er wäre sicher auch ein guter Abgeordneter, so Gava.
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