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Rot-grüne Landesregierung will Studieren in Niedersachsen attraktiver machen

Im vergangenen Wintersemester gab es 190.674 Studierende in Niedersachsen. (Archivbild) / Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Im vergangenen Wintersemester gab es 190.674 Studierende in Niedersachsen. (Archivbild) / Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die rot-grüne Landesregierung will das Studieren in Niedersachsen attraktiver gestalten, um dem Abwanderungstrend entgegenzuwirken und die Qualität von Lehre und Forschung zu verbessern.

Angesichts sinkender Studierendenzahlen will die rot-grüne Landesregierung das Studieren in Niedersachsen attraktiver machen. «Wirtschaftlich ist es dringend notwendig, dass wir Fachkräfte ausbilden», sagte Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD). «Dafür sind die Hochschulen der richtige Ort.» 

In einem Antrag von SPD und Grünen, der nun im Landtag beschlossen wurde, heißt es, viele Studierende wanderten aus Niedersachsen ab, um etwa in Berlin, Bremen oder Hamburg zu studieren. Und auch nach dem Studium verliere Niedersachsen mehr Absolventinnen und Absolventen, als es aus anderen Bundesländern gewinne.

Vereinbarkeit von Sorgearbeit und Studium

«Der Lebensalltag von Studierenden hat sich deutlich verändert», sagte die SPD-Abgeordnete Antonia Hillberg. Es gebe mehr Studierende, die Sorgearbeit leisteten, chronisch erkrankt seien oder neben dem Studium viel arbeiten müssten. «Unsere Hochschulen müssen diesen Realitäten besser gerecht werden.»

Die Grünen-Politikerin Pippa Schneider sagte, sie habe während ihres Studiums selbst ihr erstes Kind bekommen und «genug Situationen erlebt, in denen die Vereinbarkeit von Kinderbetreuung und Studium nicht immer ganz einfach war». In Teilzeit oder berufsbegleitend zu studieren, solle einfacher werden, forderte Schneider.

Kritik von AfD und CDU

Als «absurd» bezeichnete die AfD-Politikerin Jessica Schülke die rot-grünen Forderungen nach einem «Wellness-Studium». Man müsse andere Prioritäten setzen; es fehlten etwa Wohnungen für Studierende. Der Rückgang der Studierendenzahlen biete die Gelegenheit, den Fokus auf die Qualität von Lehre und Forschung zu setzen. Schülke forderte «Klasse statt Masse».

Der CDU-Abgeordnete Lukas Reinken sprach von einem «Schaufensterantrag» und kritisierte, die rechtlichen Voraussetzungen für mehr Flexibilität und den Abbau von Barrieren seien längst im Hochschulgesetz vorhanden. «Nötig wäre die substanzielle Erhöhung der Finanzmittel», sagte er. Im Haushalt finde er dazu aber nichts.

Niedersachsen bei Studierendenzahl auf sechstem Platz

Der Haushaltsplanentwurf für das kommende Jahr sieht mehr als 11,5 Milliarden Euro für die Bereiche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur vor. Zudem ist der Ausbau der Medizinstudienplätze an der European Medical School Oldenburg geplant. Die Hochschulen sollen darüber hinaus durch die Übernahme der Tarif- und Besoldungssteigerungen sowie den Ausgleich von Energiepreissteigerungen gestärkt werden.

Die Studierendenzahlen sind seit Jahren rückläufig. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts gab es im vergangenen Wintersemester 190.674 Studierende in Niedersachsen. Das waren etwa 6.000 weniger als im Vorjahr. Im bundesweiten Vergleich landete Niedersachsen damit auf Platz sechs – hinter Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Berlin.

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