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Studie: Ausbau von Bus und Bahn in Städten kommt kaum voran

In Hannover ist das Nahverkehrsangebot kaum gewachsen. (Archivbild) / Foto: Moritz Frankenberg/dpa
In Hannover ist das Nahverkehrsangebot kaum gewachsen. (Archivbild) / Foto: Moritz Frankenberg/dpa

Der öffentliche Personennahverkehr soll erheblich dazu beitragen, dass Deutschland seine Klimaziele erreicht. Doch der Ausbau tritt vielerorts auf der Stelle - auch in Niedersachsen.

Der Ausbau des Bus- und Bahnangebots kommt einer Erhebung im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace zufolge in den meisten deutschen Großstädten kaum voran. Auch in Hannover habe sich der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in den vergangenen zwei Jahren kaum verbessert, heißt es in der Studie, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. In Braunschweig gab es sogar eine Verschlechterung.

In Hannover sei die Zahl der Fahrten von 2023 bis 2025 nur um 0,7 Prozent gewachsen, in Braunschweig sogar um 0,1 Prozent geschrumpft. Untersucht hatte die Umweltorganisation das Angebot in 30 Großstädten in ganz Deutschland. Hannover und Braunschweig waren dabei die einzigen Orte in Niedersachsen. Bremen wurde wegen unvollständiger oder fehlerhafter Daten nicht gewertet.

Nur ein Drittel der Städte in Deutschland habe den Nahverkehr seit 2023 spürbar - also um mehr als ein Prozent - ausgebaut. «Um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, müsste das ÖPNV-Angebot pro Jahr um mindestens 4,5 Prozent wachsen», heißt es. Dies erreiche nur Leipzig. In fünf Städten sei das Angebot sogar um mehr als zwei Prozent geschrumpft.

Minus 7,1 Prozent - so hoch war der Rückgang in Berlin

«Der ÖPNV ist das Rückgrat eines sauberen, klimaschonenden Verkehrs, doch in den meisten Städten steht der Ausbau auf der Kriechspur», sagte Greenpeace-Verkehrsexpertin Lena Donat. «Deutschlands Städte brauchen einen Booster für Bus und Bahn, dabei muss der Bund ihnen finanziell beistehen.»

Am höchsten war der Rückgang mit einem Minus von 7,1 Prozent der Studie zufolge in der Hauptstadt Berlin. Aber auch in Kiel (-3,7 Prozent), Köln (-3,1), Frankfurt am Main (-2,8) und in Karlsruhe (-2,5) schrumpfte das Angebot deutlich. In zwölf Städten tat sich dagegen kaum etwas - die Zu- oder Abnahme lag bei plus/minus einem Prozent. In Leipzig legte das Angebot dagegen um 14,6 Prozent zu. Auch Nürnberg (+5,4), Aachen (4,3), Münster (3,9) und Dresden (3,1) verzeichneten deutliche Zuwächse. 

Fehlendes Personal und fehlendes Geld sind meist die Gründe

Die wichtigsten Gründe für Rückgang und Stagnation sind Greenpeace zufolge fehlendes Personal und unzureichende Finanzierung. So fehlten im Schlusslicht Berlin vor allem Busfahrer. Hinzu käme ein veralteter U-Bahn-Fuhrpark, der immer wieder zu Verspätungen und Zugausfälle führt. Seit langem bestellte, aber immer wieder verzögerte neue U-Bahnzüge sollen ab September nach und nach in Betrieb gehen. Berlin habe trotz allem immer noch ein sehr gutes ÖPNV-Angebot, betonte Greenpeace. 

An der Spitze der Tabelle steht Leipzig. Die Stadt in Sachsen habe 2023 beschlossen, das «Liniennetz der Zukunft» einzuführen und das ÖPNV-Angebot in drei Schritten zu verbessern. Seit 2024 biete die Stadt zusätzliche Buslinien und dichtere Takte auf mehreren Bus- und Straßenbahnlinien. Doch auch hier drohten finanzielle Probleme.

Berlin und andere Städte kommen nach Greenpeace-Angaben auf einen geringeren Angebotsrückgang als die Erhebung. Die Differenz sei wahrscheinlich auf unterschiedliche Berechnungsmethoden zurückzuführen, heißt es. So würden längere Züge in der Auswertung nicht berücksichtigt.

Untersucht wurde der ÖPNV in den 30 größten Städten in Deutschland. Grundlage ist die Anzahl der Abfahrten aus öffentlich zugänglichen Fahrplandaten. Für Bielefeld, Bremen und Mannheim seien die Datensätze unvollständig gewesen.

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