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VW-Softwaretochter Cariad baut 1.600 Stellen ab

Cariad soll weiter ein wichtiger Baustein der Softwarestrategie von VW bleiben. (Archivfoto) / Foto: Sven Hoppe/dpa
Cariad soll weiter ein wichtiger Baustein der Softwarestrategie von VW bleiben. (Archivfoto) / Foto: Sven Hoppe/dpa

Sie galt lange als größtes Sorgenkind im VW-Konzern. Jetzt will sich die Softwaretochter Cariad gesundschrumpfen und baut Stellen ab.

Die lange strauchelnde VW-Softwaretochter Cariad will bis Jahresende fast jede dritte Stelle streichen. Von den derzeit noch 5.900 Stellen sollen bis Jahresende 1.600 wegfallen, bestätigte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. Der Abbau soll sozialverträglich über Abfindungen und Vorruhestandsprogramme erfolgen, betriebsbedingte Kündigungen seien bis 2029 ausgeschlossen. Das habe das Unternehmen den Mitarbeitern auf Betriebsversammlungen in Wolfsburg, Berlin und Ingolstadt mitgeteilt. 

Ziel sei es, das Unternehmen schlagkräftiger aufzustellen und an seine Rolle im Konzern anzupassen, so der Sprecher. Die für das Unternehmen wichtigen Software-Entwickler seien vom Stellenabbau daher ausgenommen. Der 2023 von Konzernchef Oliver Blume eingeleitete Umbau der Softwaretochter werde damit abgeschlossen. «In enger Zusammenarbeit mit den Marken haben wir die Qualität in der Software verbessert und unsere Lieferfähigkeit erhöht», so der Sprecher. «Die Erfolge sind sichtbar.» 

CEO Blume favorisiert Kooperationen mit externen Partnern

Anders als sein Vorgänger Herbert Diess setzt Blume beim Thema Software verstärkt auf Kooperationen mit externen Partnern wie Bosch, Xpeng und Horizon Robotics in China oder Rivian in den USA. Nach seinem Amtsantritt hatte er der Softwaretochter einen kompletten Strategieschwenk verordnet und auch die Cariad-Spitze ausgetauscht. 

«Cariad konzentriert sich künftig auf zentrale Querschnittstechnologien: Autonomes Fahren, Infotainment, Cloud-Services, Datenverarbeitung oder Back-End Lösungen», umriss Blume den neuen Aufgabenzuschnitt. Damit spiele die Tochter «auch in Zukunft eine wesentliche Rolle im Konstrukt unserer weltweiten Softwarestrategie». 

Diess setzte dagegen auf komplette Eigenentwicklungen und wollte die Fahrzeug-Software weitgehend selbst entwickeln lassen. Weil Programmcodes nicht rechtzeitig fertig wurden, kam es bei Modellanläufen mehrfach zu Verzug. Betroffen waren auch die Elektro-Modelle Audi Q6 e-tron und Porsche Macan electric, die erst 2024 mit zwei Jahren Verzug auf den Markt kamen. 

Bereits Ende 2023 hatte Cariad angekündigt, die Kosten um 20 Prozent zu senken und auch Stellen abzubauen. Wie viele der damals 6.500 Jobs wegfallen sollten, hatte das Unternehmen zunächst offengelassen.

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