Die Jade-Weser-Region um Wilhelmshaven im Nordwesten Niedersachsens ist laut Wirtschaftsvertretern auf dem Weg, ein zentraler Standort in Deutschland für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zu werden. Noch fehle aber finanzielle Unterstützung für den Aufbau einer solchen Industrie, teilte der Unternehmensverbund Energy Hub Port of Wilhelmshaven am Dienstag mit. «Bestehende Fördermittel sind nicht geeignet, um die vielen in Planung befindlichen Elektrolyse- und Importprojekte zur Investitionsentscheidung zu bringen», hieß es in einer Mitteilung. Deshalb sei eine Anschubfinanzierung für den Hochlauf nötig.
Hinter dem Namen Energy-Hub Port of Wilhelmshaven steht ein Verbund von 50 nationalen und internationalen Unternehmen und Institutionen. Das Netzwerk will unter anderem den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur vom Import, der Erzeugung, der Speicherung, dem Transport bis zum Verbrauch in der Region vorantreiben. Bei einem Treffen des Netzwerks am Dienstag in der niedersächsischen Landesvertretung in Berlin diskutierten und berieten rund 300 Vertreter von Unternehmen und der Politik den Angaben zufolge unter anderem darüber, wie der Aufbau einer Wasserstoffindustrie gelingen kann.
Nach einer Analyse der Fraunhofer-Gesellschaft könnten über Elektrolyseure und durch den Import von Wasserstoffderivaten bis 2032 insgesamt 34,1 Terawattstunden (TWh) Wasserstoff in Wilhelmshaven bereitgestellt werden.
Der Nationale Wasserstoffrat, ein Expertengremium, das die Bundesregierung in Wasserstoff-Fragen berät, geht in einer neuen, kürzlich vorgelegten Prognose davon aus, dass der Gesamtbedarf für Wasserstoff in Deutschland 2030 zwischen 94 und 124 Terawattstunden liegt. Eine erste, im Februar 2023 vorgelegte Prognose des NWR war von einem Bedarf von 56 bis 93 Terawattstunden ausgegangen.
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