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Werteunion offen für Gespräche mit AfD in Niedersachsen

Werteunion-Landeschef Grüner (l) und der Landtagsabgeordnete Rakicky wollen die konservative Partei in Niedersachsen aufbauen. / Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Werteunion-Landeschef Grüner (l) und der Landtagsabgeordnete Rakicky wollen die konservative Partei in Niedersachsen aufbauen. / Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die Werteunion in Niedersachsen zeigt Offenheit für Gespräche mit der AfD. Kritik an Entwicklungen innerhalb der AfD wird geäußert.

Die konservative Partei Werteunion zeigt sich in Niedersachsen offen für Gespräche mit der AfD. «Kanäle für Gespräche sind da vorhanden und die wollen wir auch offenhalten», sagte der Landtagsabgeordnete Jozef Rakicky, der bis Anfang des Jahres Teil der AfD-Fraktion war und im Oktober in die Werteunion eingetreten ist. «Und selbstverständlich haben wir auch gute Kontakte in Richtung CDU.» 

Werteunion-Landeschef Steffen Grüner erklärte angesprochen auf das Verhältnis zur AfD, er halte wenig von einer Brandmauer. Seine Partei zeichne aus, «dass wir wirklich mit jedem reden, sogar mit den Grünen».

Rakicky über AfD: «Glücksritter» und «Mandatsjäger»

Gleichzeitig kritisierte Rakicky die Entwicklung der AfD. Sie sei zu einer «Altpartei» geworden und habe ihr eigentliches Ziel, die direkte Demokratie, aus den Augen verloren. Viele der neuen Mitglieder seien «Glücksritter» und «Mandatsjäger». «Das ist leider nicht mehr meine Partei», sagte Rakicky. Für die Werteunion habe er sich entschieden, weil sie «zu einem großen Teil ähnliche oder fast identische Ziele verfolgt» wie die AfD, sagte der frühere Chefarzt.

Rakicky bezeichnete die Werteunion als eine «konservative Alternative zwischen der links geratenen CDU und der rechtsextrem geneigten AfD». Er wolle die breite Öffentlichkeit mit solider politischer Arbeit und ohne rechtsextreme Parolen überzeugen. Seine Partei wolle sich vor allem für eine bessere Gesundheitspolitik einsetzen.

100 Parteimitglieder in Niedersachsen

Die Werteunion zählt nach eigenen Angaben rund 100 Mitglieder in Niedersachsen – das sind ungefähr so viele wie beim ebenfalls erst vor kurzem gegründeten Landesverband des Bündnisses Sahra Wagenknecht. Nun wolle man an der Strukturentwicklung und dem Aufbau der Werteunion auf kommunaler Ebene arbeiten, sagte Rakicky.

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