Die FDP-Landeschefs von Bremen und Niedersachsen sehen ihre Partei wegen des detaillierten Drehbuchs zum Ausstieg aus der Ampelkoalition beschädigt. «Das Ende der Koalition war angesichts der ausbleibenden Wirtschaftsreformen richtig — der interne und der öffentliche Umgang mit den Ereignissen war es nicht», sagte der niedersächsische FDP-Landeschef Konstantin Kuhle.
Die vergangenen Tage und Wochen hätten das Bild der FDP als ernsthafte und verantwortungsbewusste politische Kraft beschädigt, sagte Kuhle. Die FDP müsse sich im Wahlkampf nun für ihre Themen einsetzen: Politik für wirtschaftliches Wachstum, für Bürgerrechte und für gesellschaftliche und individuelle Freiheit und Selbstbestimmung aus der Mitte des politischen Spektrums.
Aus Sicht von Thore Schäck, dem Landeschef der FDP in Bremen, war das Ende der Ampel zwar notwendig: «Der Umgang mit dem Austritt und die Kommunikation im Nachgang allerdings waren falsch, hier sollten gerade wir Freien Demokraten einen anderen Anspruch an uns selbst haben.»
Vor allem die Landesverbände der FDP litten unter den vergangenen Wochen. Der Rücktritt von FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai zeige Größe und Anstand. Die Partei müsse den Fokus im Wahlkampf auf die Prioritäten der FDP lenken. Diese seien etwa eine starke Wirtschaftspolitik für eine bessere Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands, der Bürokratieabbau sowie die konsequente Bekämpfung der illegalen Migration.
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