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Stiftung will Mängel am Harzer Welterbe beseitigen

Auch der historische Stausee Oderteich ist Teil der Oberharzer Wasserwirtschaft. (Archivbild) / Foto: Moritz Frankenberg/dpa
Auch der historische Stausee Oderteich ist Teil der Oberharzer Wasserwirtschaft. (Archivbild) / Foto: Moritz Frankenberg/dpa

Zur Unterstützung des Bergbaus wurden im Harz einst Seen und Wasserläufe angelegt, die heute als Welterbe geschützt sind. Bei der Instandhaltung gibt es Nachholbedarf.

Die Welterbestiftung will Mängel im Gewässersystem Oberharzer Wasserwirtschaft beseitigen. Die Arbeiten sollen 2025 beginnen und auch die weiteren Teile des Harzer Welterbes, die Altstadt von Goslar und das Erzbergwerk Rammelsberg berücksichtigen, kündigte Stiftungsdirektor Johannes Großewinkelmann an. Zuvor hatte der Niedersächsische Heimatbund (NHB) den Zustand des Harzer Wasserregals kritisiert.

Das historische Gewässersystem werde nicht ausreichend gepflegt, kritisierte der Dachverband der niedersächsischen Heimatvereine in der im Juni vorgelegten sogenannten Roten Mappe. Das seit 1960 jährlich erscheinende Heft ist eine Bestandsaufnahme der Situation der Heimatpflege aus Sicht des NHB. Zuvor hatte der NDR berichtet.

Kaputte Gräben, fehlendes Monitoring

Einige Gräben hätten einen gravierenden Substanzverlust, etwa der Lautenthaler Kunstgraben im Innerstetal, heißt es in dem Heft. Generell fehle für das Welterbe unter anderem eine Bestandserfassung oder ein systematisches Monitoring, fasst der Harzer Umweltschützer Friedhart Knolle die Angaben zusammen.

Die Pflege des 200 Quadratkilometer großen Areals der Oberharzer Wasserwirtschaft sei eine große Aufgabe. Es brauche stetige Nachbearbeitungen und eine entsprechende Finanzierung, sagte Stiftungsdirektor Großewinkelmann.

Die Stiftung habe in diesem Jahr damit begonnen, die internen Strukturen zum Erhalt der Denkmale zu verbessern und auszubauen. Dazu werde auch ein von der Kulturorganisation der Vereinten Nationen (Unesco) geforderter Managementplan in den kommenden Jahren entwickelt.

Entstehung zwischen 16. und 19. Jahrhundert

Die Oberharzer Wasserwirtschaft bestand nach Angaben der Welterbestiftung ursprünglich aus 107 Teichen sowie Wassergräben und -läufen mit zusammen 340 Kilometern Länge. Auch Gruben- und Schachtanlagen werden dazu gezählt.

Das System entstand zwischen 16. und 19. Jahrhundert als Energiespeicher, um die Erzförderung, Pumpen in Bergwerken und Fahrstühle anzutreiben. 63 Teiche sind heute noch erhalten und dienen dem Hochwasserschutz oder als Badeseen.

Anfang 2025 soll dann mit einer Bestandserfassung und einem verbesserten Monitoring begonnen werden. Die Finanzierung für die komplexen Aufgaben werde derzeit vorbereitet. Das Land Niedersachsen und die Harzer Landkreise sowie Kommunen würden die Stiftung Welterbe ständig unterstützen - auch durch Sondermittel. Öffentliche Gelder seien im Moment allerdings mehr als begrenzt.

Die vergangenen Jahre nutzte die Welterbestiftung den Angaben nach, um das Welterbe für Besucherinnen und Besucher zugänglicher zu machen. So seien drei neue Infozentren oder moderne Ausstellungen in verschiedenen Museen eingerichtet worden.

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