Im Fall um den Mitte August auf Rügen mutmaßlich gezielt angefahrenen 13-Jährigen aus Bremen ist dem dringend tatverdächtigen Fahrer vorläufig die Fahrerlaubnis entzogen worden. Das Amtsgericht Stralsund folgte damit einem Antrag der Staatsanwaltschaft. Dem 47-Jährigen werde vorsätzliche und gefährliche Körperverletzung sowie der gefährliche Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen, wie der Sprecher des Amtsgerichtes Stralsund mitteilte. Zuvor hatte der NDR berichtet.
Für die Entscheidung zum Führerscheinentzug sei eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit einer späteren Verurteilung Voraussetzung, die in diesem Fall vorliege. Soweit seien die Ermittlungen gediehen. Die Entziehung sei aber vorläufig bis zur Hauptverhandlung. Die Frage, ob die strafrechtlichen Konsequenzen letztlich vom Amts- oder einem Landgericht geprüft werden, hängt von der Anklageerhebung der Staatsanwaltschaft ab.
Mehrere Meter durch die Luft geschleudert
Anfang September hatten die Ermittler mitgeteilt, nach einer Durchsuchung das vermeintliche Tatfahrzeug gefunden zu haben. Der 47-Jährige ist der Halter. Das Cabrio war zunächst sichergestellt worden. Laut früheren Polizeiangaben war ein Cabriofahrer im Ort Prora (Gemeinde Binz) absichtlich auf den Schüler zugerast. Anschließend flüchtete der Mann vom Unfallort. Der Achtklässler aus Bremen, der mit sieben weiteren Schülern unterwegs war, soll den Autofahrer zuvor mit einer Geste provoziert haben.
Der Fahrer habe daraufhin nach einigen Metern gewendet und sei mit erheblicher Geschwindigkeit und laut Zeugenaussagen mit einer bewussten Lenkbewegung direkt auf den Jungen zugerast. Bei dem frontalen Zusammenstoß wurde der Schüler mehrere Meter durch die Luft geschleudert, bevor er auf einer Grünfläche zum Liegen kam. Schwer verletzt wurde er mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Nach wenigen Tagen konnte der Schüler aus dem Krankenhaus entlassen werden.
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