Die Spargelzeit klingt aus, nun geht es mit der Ernte der Heidelbeeren in Niedersachsen los. «Das wird keine Riesenernte, aber wir gehen von guter Qualität in ausreichender Menge aus», sagte Fred Eickhorst, Geschäftsführer der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer. Die offizielle Saisoneröffnung fand am Mittwoch auf dem Helkenhof der Familie Rodemeier in Walsrode statt.
Die widerstandsfähige Beere, die an ein bis zwei Meter hohen Sträuchern wächst und der kaum Schädlinge etwas anhaben können, habe sich im Frühjahr gut entwickelt. Im Süden sei man schon weiter, im Norden starte man jetzt mit der Sorte Duke. Die Pflücker sind angesichts steigender Temperaturen und nachlassendem Regen in den nächsten Tagen optimistisch.
Niedersachsen ist nach Angaben der Landwirtschaftskammer Deutschlands größtes Anbaugebiet. Im vergangenen Jahr hatten laut Statistischem Landesamt 156 Betriebe (2022: 153 Betriebe) insgesamt 9923 Tonnen (9457 Tonnen) Kulturheidelbeeren geerntet. «Wir erwarten an die 12 bis 13.000 Tonnen und werden damit etwas drüber sein im Vergleich zu 2023», meinte Eickhorst. Die Ernte beginne wegen der warmen Monate Februar und März 14 Tage früher als in den Vorjahren.
Der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland habe sich seit 2018 auf ein Kilogramm Blaubeeren im Jahr verdoppelt. «Die Heidelbeere ist eine Vitaminbombe, ein Superfood», betonte Eickhorst. Nach aktueller Prognose gibt es diesen Sommer ausreichend Heidelbeeren aus Niedersachsen: zum Selbstpflücken, in der Direktvermarktung und im Einzelhandel. Die Konkurrenz aus Osteuropa, Spanien und Peru sei in den Supermärkten stark vertreten, sagte Eickhorst. Wer regional und saisonal einkaufe, könne die Früchte gut für die kalte Jahreszeit einfrieren.
Die Haupternte im Freiland ist bei moderatem Wetter bis Anfang August geplant. Dank einer Kombination aus Sorten mit unterschiedlichen Reifeterminen dauert die gesamte Heidelbeersaison in Niedersachsen bis Anfang oder Mitte September. Vor dem offiziellen Start der Saison wurden bereits Beeren in wettergeschützten Folientunneln geerntet. «Bei uns in Niedersachsen haben die meisten Heidelbeeren ideale Anbauvoraussetzungen, denn sie wachsen auf Heide- oder Moorstandorten, ihrem natürlichen Lebensraum», sagte der Leiter der Versuchsstation Beerenobst in Vechta-Langförden bei der Landwirtschaftskammer, Felix Koschnick.
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