Der Preis für einen Weihnachtsbaum wird dem Branchenverband zufolge in diesem Jahr leicht erhöht sein. Im Norden liege der Preis für eine gut gewachsene Nordmanntanne bei einer Größe von 1,80 bis 2 Metern bei 50 bis 55 Euro, bestätigt Bernd Oelkers, Vorsitzender des Verbands der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Niedersachsen, Hamburg und Bremen den Bundestrend: «Unsere Premiumware kostet 26 bis 28 Euro pro Meter».
Die Tanne habe bei dem Preis keinen Makel, sei frisch geschlagen und verfüge über ein sattes, grünes Nadelkleid. Sie sei im Durchschnitt 13 Jahre gehegt und gepflegt worden, erst 3 Jahre in der Baumschule, dann 10 Jahre auf den Höfen. Neben dem Qualitätsbaum mit geringer Preiserhöhung würden die Discounter-Preise in diesem Winter überproportional ansteigen.
Insgesamt ist das Weihnachtsbaumangebot knapper. «Das zieht sich durch ganz Europa», erklärt Oelkers. Es würden nicht mehr so viele Mengen angepflanzt wie früher. «Vor zwei, drei Jahren hatten wir so viele, da hätten wir zweimal im Jahr Weihnachten feiern können», sagt der Landwirt aus Wenzendorf im Landkreis Harburg. Als Gründe für das knappere Angebot gelten unter anderem die Trockenjahre 2017 und 2018, in denen viele junge Bäume eingingen.
Zeitig nach einem schönen Exemplar suchen
Wegen günstiger Discounter-Preise, hoher Händlermargen und stark gestiegener Produktionskosten war das Geschäft in den vergangenen zehn Jahren relativ schlecht. Erzeuger haben daher die Anbauflächen verkleinert oder das Geschäft komplett aufgegeben. Sorgen, keinen Baum zu bekommen, müsse sich aber niemand machen. Man sollte in diesem Jahr zeitig losgehen, um ein schönes Exemplar zu finden.
Bundesweit werden dem Bundesverband mit Sitz in Wiebelsheim (Rheinland-Pfalz) zufolge jährlich zwischen 23 und 25 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Davon stammen etwa 19 Millionen aus Deutschland, der Rest werde aus Dänemark und anderen Ländern importiert. Unter den natürlichen Weihnachtsbäumen sei die Nordmanntanne weiterhin der beliebteste Baum der Deutschen.
Im Norden spiele der Import kaum eine Rolle, sagte Oelkers: «Niedersachsen ist nach dem Sauerland das deutsche Anbauland Nummer zwei, wir haben gute klimatische Bedingungen.» 25 Prozent würden über die Direktvermarktung ab Hof verkauft, ein Großteil dann über Zwischenhändler.
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