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VW im Krisenmodus - Landespolitiker voller Sorgen

Bei Volkswagen herrscht Krisenstimmung (Foto aktuell)  / Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Bei Volkswagen herrscht Krisenstimmung (Foto aktuell) / Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Wenn es bei Volkswagen kriselt, ist nicht nur das Unternehmen selbst betroffen. Debatten um Werkschließungen und Lohnkürzungen lassen die Landespolitik mit Sorge auf den wichtigen Arbeitgeber blicken.

Angesichts der schweren Krise bei Volkswagen blickt die Landespolitik des Stammlandes Niedersachsens mit großer Sorge auf die Zukunft des Unternehmens. «Das, was seit Anfang der Woche als Strategie des Vorstandes diskutiert wird, lässt uns nahezu fassungslos zurück», sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Grant Hendrik Tonne. Die Strategie sei ein großes Rätsel. Das schade der Kernmarke und es sei überhaupt nicht erkennbar, dass es für die Überlegungen Mehrheiten im Aufsichtsrat gebe. 

VW habe sich bisher immer durch die starke Partnerschaft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ausgezeichnet und sei so auch gut durch Krisen gekommen. Jetzt über Standortschließungen zu reden, erschließe sich nicht. «Dass die Arbeitnehmerseite darüber hochgradig erzürnt ist, das ist nachvollziehbar», sagte Tonne.

Neben weiteren besseren Rahmenbedingungen hält Tonne ein Anreizprogramm für E-Mobilität für zwingend erforderlich. «Nicht irgendwann, nicht in ferner Zukunft, das ist jetzt erforderlich», sagte Tonne. Er forderte zudem, dass der aktuelle Prozess in diesem Jahr beendet werde. «Wir wollen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Sicherheit haben, wenn es auf Weihnachten zugeht». 

Für den Oppositionsführer im Landtag, Sebastian Lechner (CDU), zeigt der Gewinneinbruch für das dritte Quartal, dass die Situation ernst und erschütternd sei. Lechner sieht die Landesregierung in der Pflicht zu handeln. Zudem müssten die Regularien und Gesetze, die die Autoindustrie in Europa betreffen, schleunigst geändert werden. «Wir können mit dem CO2-Zertifikatehandel den Weg in die Klimaneutralität gestalten», sagte Lechner. Der werde von der EU in den kommenden Jahren auf den Mobilitätssektor ausgeweitet. «Und dann reicht das an Regularien und Vorgaben», sagte Lechner. 

Das VW-Management müsse selbstverständlich auch einen Beitrag leisten. «Die aktuellen Verlautbarungen sind mir zu defensiv», kritisierte Lechner. Was der Konzern neben Kosteneinsparungen brauche, sei eine Vorwärtsstrategie und eine Modellpolitik, die die Märkte anders anspreche. Auch die Mitarbeiterschaft müsse ihren Beitrag leisten. Die Forderung nach 7 Prozent Lohnerhöhung passe da nicht mehr dazu. 

Für die AfD-Fraktion kann Volkswagen im besten Fall hoffen, dass solche dramatischen Einbrüche eine Talsohle bilden und es nun eine Erholung in den kommenden Jahren gebe. «Statt bestmögliche Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Wirken zu schaffen, tun die Regierungen in Bund und Land das genaue Gegenteil», kritisierte der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Omid Najafi.

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