Nach der Ankündigung von möglichen Werksschließungen bei Volkswagen zeigen sich Oberbürgermeister von VW-Standorten in Niedersachsen solidarisch mit den Beschäftigten. Die Herausforderungen im Automobilmarkt betreffe alle Volkswagen-Standorte in Deutschland, sagte Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff (parteilos) auf dpa-Anfrage. «Wir Hauptverwaltungsbeamten der VW-Standorte tun gut daran, uns nicht auseinanderdividieren zu lassen und gemeinsam hinter allen deutschen VW-Standorten zu stehen.» Die Mitarbeitenden verdienten schnellstmöglich Klarheit.
Kruithoff sagte, der schwache Absatz der gesamten Automobilwirtschaft treffe Emden. «Die schwache Nachfrage spüren wir auch am Standort Emden ganz deutlich – unter anderem im Zuliefererpark und bereits heute in den Arbeitslosenzahlen. Die erwarteten Impulse des Autogipfels direkt nach dem Besuch des Wirtschaftsministers Robert Habeck in Emden bleiben bisher aus», bemängelte der Rathaus-Chef.
Sechs VW-Standorte in Niedersachsen
Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU) teilte mit, gemeinsam mit Oberbürgermeistern der anderen niedersächsische Standorte habe sie erst in der vergangenen Woche «ein gutes Gespräch» mit einem Vertreter des VW-Vorstandes geführt. «Auch der Ministerpräsident hat in den vergangenen Wochen immer wieder betont, dass Werksschließungen in Niedersachsen nicht zur Debatte stehen. Ich schätze Stephan Weils Engagement für VW und habe keinen Grund, an seinem Wort zu zweifeln», sagte die Rathaus-Chefin.
Auch die Konzernleitung wisse sehr genau, sagte Pötter weiter, dass Volkswagen in Osnabrück über eine hoch motivierte, flexible und fachlich hervorragend ausgebildete Belegschaft verfüge und zu keinem Zeitpunkt Teil des Problems von Volkswagen war.
Betriebsratschefin Daniela Cavallo hatte zuvor berichtet, der Konzern wolle in Deutschland mindestens drei seiner zehn Werke schließen und zehntausende Arbeitsplätze abbauen. Sechs VW-Standorte liegen in Niedersachsen, darunter das Stammwerk in Wolfsburg mit mehr als 60.000 Mitarbeitern. Als gefährdet gilt etwa das Werk in Osnabrück, das kürzlich einen erhofften Folgeauftrag von Porsche verloren hat. Europas größter Autobauer bestätigte die Pläne auf Anfrage nicht.
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