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NordLB will Flugzeugkredite loswerden: Auf der Zielgeraden

Ein Logo steht am Eingang der Norddeutschen Landesbank. / Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild
Ein Logo steht am Eingang der Norddeutschen Landesbank. / Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild

Faule Schiffskredite hatten die NordLB einst in Schieflage gebracht. Das Thema ist inzwischen weitgehend abgehakt. Jetzt will sie sich auch von Flugzeugkrediten trennen. Grund ist hier ein anderer.

Nach dem Rückzug aus der Schiffsfinanzierung will sich die Norddeutsche Landesbank (NordLB) auch aus dem schwachen Geschäft mit Flugzeugkrediten verabschieden. Die Landesbank von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sei «in fortgeschrittenen Gesprächen» mit Interessenten über einen möglichen Verkauf des Bestands in diesem Segment, sagte Vorstandschef Jörg Frischholz am Freitag bei der Bilanzvorlage für 2023 in Hannover. Noch gebe es aber keine finale Entscheidung. Auch ein Abbau des rund 2,5 Milliarden Euro schweren Pakets an Flugzeugkrediten in Eigenregie werde geprüft. Eine Entscheidung solle «in naher Zukunft» fallen.

Anders als bei den maroden Schiffskrediten, die die Bank 2019 an den Rand des Zusammenbruchs gebracht hatten, sehe er die Flugzeugfinanzierung aber nicht als Risikogeschäft, fügte Frischholz hinzu. Der Rückzug sei eine «strategische Entscheidung». Denn die Kredite, mit denen Airlines neue Jets finanzieren, passe nicht mehr ins Geschäftsmodell. Stattdessen will die Bank verstärkt auf die Finanzierung von Projekten zur Energiewende setzen.

Kosten für Landesbürgschaften drücken aufs Ergebnis

Das eins lukrative Geschäft mit Flugzeugkrediten war durch die Reisebeschränkungen in der Corona-Pandemie in Schieflage geraten. Das Land Niedersachsen war der NordLB mit Garantien zur Seite gesprungen. Mit dem Wiederanspringen des Reiseverkehrs habe sich das Geschäft deutlich erholt, sagte Frischholz. Die an das Land zu zahlenden Gebühren für die Garantien würden aber weiter das Ergebnis trüben.

Im vergangenen Jahr lagen die Erträge im Segment nur bei 19 Millionen Euro. «Das ist ein recht schmales Ergebnis», so Frischholz. Bei einem Verkauf des Portfolios könnten die belastenden Landesgarantien abgelöst werden. «Weil wir die natürlich nicht mit verkaufen würden.» Eine Auflösung des Bestands in Eigenregie würde dagegen bis zu fünf Jahre dauern, wenn der letzte Kredit auslaufe.

Gewinnsprung im vergangenen Jahr

Beim 2019 eingeschlagenen Sanierungskurs sieht Frischholz die Landesbank «auf der Zielgeraden». Das bis 2024 angelegte Programm zum Umbau der Bank stehe kurz vor dem Abschluss. Das habe sich 2023 auch in der Bilanz niedergeschlagen. «Wir hatten ein sehr gutes Jahr, das beste seit acht Jahren», sagte Frischholz. Zu verdanken war das vor allem den gestiegenen Zinsen, Kostensenkungen und geringen Gebühren für die einst gewährten Landesgarantien.

Nachdem das lange verlustreiche Institut 2021 in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt war, konnte das Ergebnis 2023 weiter gesteigert werden. Mit 271 Millionen Euro lag der Vorsteuergewinn mehr als doppelt so hoch wie im Jahr zuvor. Unterm Strich verdiente die Bank 224 Millionen Euro, ebenfalls mehr als doppelt so viel wie 2022. «Und damit sind wir noch nicht am Ende», fügte Frischholz hinzu. Das Geschäft mit Krediten für Windparks und Stromnetze wolle man ausbauen und die Profitabilität steigern.

Der Bestand an Schiffskrediten sei dagegen inzwischen weitgehend abgebaut. Derzeit seien hier nur noch 130 Millionen Euro im Bestand. Die NordLB hatte Ende 2019 von ihren Trägern gerettet werden müssen, weil sie unter anderem große Mengen maroder Schiffskredite in ihren Büchern hatte. Verschlankung, Modernisierung der IT und die Senkung einer aufgeblähten Bilanzsumme gehörten zu den Vorgaben der Eigner.

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