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Reparatur der beschädigten Huntebrücke läuft

Mit einem Schwimmkran wird das beschädigte Brückenteil herausgehoben. (Archivbild) / Foto: Lars Penning/dpa
Mit einem Schwimmkran wird das beschädigte Brückenteil herausgehoben. (Archivbild) / Foto: Lars Penning/dpa

Nachdem wieder ein Schiff die Huntebrücke in der Wesermarsch gerammt hat, fahren dort keine Züge mehr. Die Reparaturen laufen auf Hochtouren - denn die Folgen des Unfalls sind weitreichend.

Die Arbeiten an der beschädigten Huntebrücke bei Elsfleth im Landkreis Wesermarsch gehen voran. Ein Schwimmkran hob nun das kaputte Brückenteil heraus, wie eine Sprecherin der Bahn mitteilte. Es soll durch ein neues Teil aus dem Brückenlager der Deutschen Bahn ersetzt werden. Der Einhub ist für die kommende Woche geplant, wie das niedersächsische Wirtschaftsministerium mitteilte. 

Am 23. Juli prallte ein Binnenschiff gegen die Eisenbahnbrücke. Dabei wurde das Brückenhaus des Tankschiffes fast komplett abgerissen, auch das Bauwerk und die Oberleitung wurden beschädigt. Nach ersten Ermittlungen schätzte der Schiffsführer die Durchfahrtshöhe falsch ein, gegen ihn wird wegen Gefährdung des Bahn- und Schiffsverkehrs ermittelt. 

Der Zugverkehr über die Brücke ist seitdem eingestellt. Die Sperrung hat große wirtschaftliche Folgen für die Region, da die Häfen links der Weser auf die Anbindung angewiesen sind. Güter können auf der Bahnstrecke nicht mehr transportiert werden. Bahnreisende müssen auf alternative Verkehrsmittel umsteigen. 

Kran hebt tonnenschwere Loks auf Frachter

Die plötzliche Unterbrechung des Schienenverkehrs in der Wesermarsch führt zu erheblichen Ausfällen. Zwei im Hafen von Brake gestrandete Loks wurden nun mit einem Binnenschiff abtransportiert. Ein Kran hob die tonnenschweren Fahrzeuge vom Niedersachsenkai auf einen Frachter, der die Loks nach Bremen bringen sollte. 

«Aufgrund der Brückensperrung sind alle Loks und Güterwaggons hier in Brake beziehungsweise in Nordenham abgeschnitten vom Eisenbahnverkehr», sagte Dennis Ortwein, Teamleiter Hafenbahn in Brake, der Deutschen Presse-Agentur. Die Verladung sei nötig, da das Eisenbahnunternehmen die Loks wieder im Betrieb benötige.

Die fast 100 Tonnen schweren Loks wurden erst an die Kaikante rangiert und dann von zwei Hafenkränen nacheinander an den Haken genommen. «Die Herausforderung ist hierbei einfach das Gewicht der E-Loks», sagte Ortwein. Die Fahrzeuge müssten mit Geschirren und Halterungen entsprechend gesichert werden.

Zweiter Unfall an der Brücke innerhalb weniger Monate

Es war bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass ein Binnenschiff gegen die Brücke prallte und diese beschädigte. Beim ersten Unfall im Februar wurde das Bauwerk so stark beschädigt, dass eine provisorische Brücke errichtet werden musste. Auch damals soll der Schiffsführer die Durchfahrtshöhe falsch eingeschätzt haben. 

Die nun ebenfalls kaputte Behelfsbrücke war seit Ende April in Betrieb. Nach Wochen des Stillstands konnten Ende April wieder Züge zwischen Berne und Elsfleth fahren, die Häfen in Nordenham und Brake waren per Schiene erreichbar. Der Hafen Oldenburg war für Seeschiffe weiter nicht erreichbar, weil die Höhe der Brücke nicht für eine Durchfahrt der großen Schiffe reicht und es - anders als für die Häfen Brake und Nordenham - keine Ausweichroute gibt.

Zügige Reparatur geplant

Seit mehr als zwei Wochen ist der Bahnverkehr über die Brücke erneut gestoppt, dieses Mal soll die Instandsetzung aber schneller gehen. Die Reparatur soll voraussichtlich bis zum 25. August abgeschlossen sein. «In unter drei Wochen werden die Züge von und nach Brake und Nordenham wieder über die neue Brücke rollen können. Auch der Personenverkehr der Bahn ist dann hier wieder uneingeschränkt möglich», teilte Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) zuletzt mit. 

Der Verkehrsminister steht dazu in engem Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft, der betroffenen Kommunen, der Hafenwirtschaft in Brake, Nordenham und Oldenburg, der Deutschen Bahn, der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr und NPorts. Um weitere Unfälle an der Brücke zu vermeiden, soll eine Arbeitsgruppe Sicherheitsmaßnahmen für den Bereich der Brücke erarbeiten.

Absprachen und Planungen für neue Brücke

Derweil laufen die Pläne für die neue reguläre Brücke, die spätestens 2028 in Betrieb genommen werden soll. Die Bahn erstellt nach eigenen Angaben in Absprache mit Land, Bund und Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt die Unterlagen für die Ausschreibung und klärt die Eckpunkte der Finanzierung. 

Laut Bahn soll die Durchfahrt der neuen Brücke 1,93 Meter höher sein als bei der ursprünglichen Brücke. Außerdem soll die Öffnung für die Schifffahrt auf rund 40 Meter verbreitet werden. «Gemeinsames Ziel ist es auch, einen Rad- und Fußweg mitzuplanen und zu bauen», teilte der Bahnsprecher mit. Die neue Trasse soll leicht versetzt zur jetzigen Bahnstrecke verlaufen, damit die Züge während der Arbeiten weiter über die provisorische Brücke fahren können.

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