Auf den Weltmeeren sollen mehr deutsche Schiffe auch unter deutscher Flagge unterwegs sein. Dazu sollen eine umfassende Reform der Flaggenstaatverwaltung und mehr Service beitragen, wie der geschäftsführende Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) sagte.
Nur 15 Prozent der deutschen Schiffe unter deutscher Flagge
Derzeit fahren nach Angaben des Bundesamtes für Seeschiffahrt und Hydrographie (BSH) von den mehr als 1.700 Schiffen in deutschem Eigentum nur 258 unter deutscher Flagge. 616 fahren unter einer Flagge eines anderen EU-Landes, 424 unter der Flagge des Karibikstaats Antigua und Barbuda sowie 383 unter der Flagge von Liberia in Westafrika.
«Insbesondere in der aktuell sehr angespannten Weltlage muss es unser erklärtes Ziel sein, mehr Schiffe unter die deutsche Flagge zu bekommen», sagte Wissing bei einem Besuch des BSH in Hamburg. Zusammen mit Förderungen wie Zuschüssen zu Lohnnebenkosten und Ausbildungsplatzkosten solle die deutsche Flagge auf dem internationalen Markt wettbewerbsfähiger werden.
Handelsflotte soll leistungsfähig sein
Eine leistungsfähige Handelsflotte sei Teil der maritimen Daseinsvorsorge, sagte Wissing. «Ich bin zuversichtlich, dass diese Reform ihren Teil dazu beiträgt, die deutsche Flagge als attraktives Gütesiegel für Qualität, Sicherheit und Verlässlichkeit weiter zu etablieren.»
Ab sofort würden Serviceleistungen für Reedereien in einem behördenübergreifenden und rund um die Uhr erreichbaren Serviceteam gebündelt. Alle Informationen zur sogenannten Einflaggung von Schiffen - also dem Wechsel von einer ausländischen zur deutschen Flagge - seien inklusive eines einheitlichen Antragsverfahrens auch auf der Webseite www.deutsche-flagge.de online verfügbar.
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