Ein festgefahrenes Küstenmotorschiff hat am Dienstagvormittag die Hafeneinfahrt von Wangerooge blockiert und damit den Schiffsverkehr von und zu der Nordseeinsel zeitweise zum Stillstand gebracht. Der Fährverkehr wurde vorübergehend eingestellt. Mit dem Hochwasser am frühen Nachmittag wurde das Schiff wieder flott gemacht und an eine Anlegestelle im Inselhafen gebracht, wie der Fachbereichsleiter Schifffahrt des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Weser-Jade-Nordsee in Wilhelmshaven, Stephan Hellwig, sagte. Dort soll das Schiff nun genauer untersucht werden.
Das unter dänischer Flagge fahrende Küstenmotorschiff «Amanda» hatte den Inselhafen in der Nacht zum Dienstag verlassen wollen und sich dabei an einer Sandbank festgefahren. Ursache sei vermutlich ein Navigationsfehler des Kapitäns gewesen, sagte Hellwig. Niemand sei verletzt worden. Das Schiff sei nach ersten Erkenntnissen auch nicht beschädigt worden. Es seien auch keine Schadstoffe ausgetreten.
Für Touristen, die jetzt zum Start der Urlaubssaison auf die östlichste der bewohnten Ostfriesischen Inseln wollen, kam die Havarie zur Unzeit. Die Fährabfahrten von und ab Wangerooge waren für den Vormittag abgesagt worden, wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn sagte. Die Bahn betreibt mit einer Tochtergesellschaft den Fährverkehr zu Insel. Neben den Fahrten der großen Personenfähren fielen auch die Abfahrten mit der Schnellfähre «Wattsprinter» aus. Am Nachmittag sollte der Fährverkehr wieder aufgenommen werden.
Das 81 Meter lange Küstenmotorschiff hatte laut Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Steine für die Sanierung des Deckwerkes an der Insel geladen. Es war dazu von Emden nach Wangerooge gefahren.
«In der Wattfahrt passiert es öfter mal, dass Schiffe hängen bleiben», sagte Hellwig. Es sei ein normales Geschäft, dass sich Schiffe oder Fähren festfahren würden. Das passiere etwa zwei bis drei Mal im Jahr, sagte der Behördensprecher.
Es kommt auch immer mal wieder vor, dass Fähren im Wattenmeer zwischen dem Festland und den Ostfriesischen Inseln stecken bleiben. Ursache der überwiegend harmlosen Havarien sind meistens niedrige Wasserstände, etwa bei Ostwind, Veränderungen der flachen und engen Fahrrinnen sowie Verlagerungen von Sand und Schlick durch Gezeiten, Strömungen und Stürme.
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten