Die gesunkenen Energiepreise haben sich in der Bilanz des Energie- und Telekommunikationsdienstleisters EWE mit Sitz in Oldenburg niedergeschlagen. Der Konzernumsatz ging im Jahr 2024 um 13,2 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro zurück. «EWE ist nach wie vor stark vom Handels- und Vertriebsgeschäft geprägt, sodass die Preisentwicklung an den Energiemärkten unmittelbar auf unsere Umsätze wirkt», sagte Finanzvorstand Frank Reiners laut Mitteilung.
Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern schrumpfte im Vergleich mit 2023 um 38,5 Prozent auf knapp 632 Millionen Euro. Diese Zahlen bewegten sich wieder in Richtung eines für EWE üblichen Niveaus, erklärte Reiners. Diese Entwicklung werde sich in diesem Jahr weiter fortsetzen.
Konzernergebnis gewachsen
Für dieses Jahr erwarte EWE wegen der weiteren Normalisierung der Großhandelsmärkte ein um 2,5 bis 5 Prozent niedrigeres operatives Ergebnis.
Deutlich zugenommen habe das Konzernergebnis: Hier schlugen im vergangenen Jahr 918,9 Millionen Euro zu Buche, nachdem der Konzern im Jahr 2023 noch einen Verlust von 541,9 Millionen Euro verzeichnen musste. Das Ergebnis sei stark von der stichtagsbezogenen Bewertung von Finanzterminkontrakten, sogenannten Derivaten, beeinflusst, sagte Reiners. Diese seien aber nicht kassenwirksam.
Ausbau von erneuerbarer Energie
In den Ausbau von Windenergie, Elektromobilität und Wasserstoff sowie in die regionalen Energienetze investierte EWE im vergangenen Jahr 1,3 Milliarden Euro (2023: 1,1 Milliarden Euro).
Im brandenburgischen Rüdersdorf habe das Unternehmen nachgewiesen, dass die unterirdische Speicherung von Wasserstoff funktioniert. Damit werde die Speicherung von Energie aus Sonne und Wind in großen Mengen in Form von Wasserstoff für die industrielle Nutzung möglich, hieß es.
Investitionen in Niedersachsen
Im nächsten Schritt solle eine Erdgaskaverne im niedersächsischen Landkreis Wesermarsch für die Speicherung von Wasserstoff umgerüstet werden. Das solle von 2027 an erfolgen, sagte EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler.
In Emden sei eine Erzeugungsanlage für grünen Wasserstoff geplant, die von 2027 an jährlich rund 27.000 Tonnen liefern solle. Das Investitionsvolumen dafür liege bei 800 Millionen Euro.
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