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Ermittlungen nach Brandanschlag auf Synagoge laufen weiter

Brandspuren sind an einer durch einen Brandsatz beschädigten Eingangstür der Synagoge zu sehen. / Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Brandspuren sind an einer durch einen Brandsatz beschädigten Eingangstür der Synagoge zu sehen. / Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Nach dem Brandanschlag auf die Synagoge in Oldenburg setzt die Polizei ihre Ermittlungen mit Hochdruck fort. Die jüdische Gemeinde will sich nicht verstecken.

Einen Tag nach dem Brandanschlag auf die Synagoge in Oldenburg fahndet die Polizei weiterhin nach dem Täter. «Es gibt zurzeit keine aktuellen Erkenntnisse, was den Ermittlungsstand angeht», sagte am Samstag eine Sprecherin der Polizei. Die Ermittlungen würden auch am Wochenende auf vollen Touren laufen. Die Sicherheitsmaßnahmen seien unmittelbar nach dem Anschlag hochgefahren worden. Die Polizei gehe bislang von der Tat eines Einzelnen aus.

Am Freitagmittag hatten Unbekannte einen Brandsatz gegen eine Tür der Synagoge geworfen. Dabei sei niemand verletzt worden, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg, Michael Stahl, bereits am Freitagnachmittag der Deutschen Presse-Agentur. Die Gemeinde sei erschrocken, dass es auch in Oldenburg Menschen gebe, die ihren Hass in dieser Form von Gewalt und Straftaten ausleben. «Aber wir werden uns nicht in unserem Weg beeinträchtigen lassen durch dieses Vorgehen», sagte Stahl. «Wir werden unsere Gottesdienste, unsere Veranstaltungen weiterhin wie geplant durchführen, an diesem Wochenende und auch an den kommenden Wochenenden, da werden wir nicht von abweichen.» Die Gemeinde wolle sichtbar bleiben in Oldenburg.

Der Anschlag hatte bundesweite Reaktionen ausgelöst. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte sich noch am Freitagabend auf der Plattform X (früher Twitter) geäußert. «Dieser Brandanschlag ist ein widerwärtiger, menschenverachtender Angriff auf Jüdinnen und Juden in Oldenburg. Meine Gedanken und meine Solidarität sind bei der jüdischen Gemeinde», schrieb die SPD-Politikerin. Der oder die Täter müssten ermittelt und zur Verantwortung gezogen werden.

Auch Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) hatte eine schnelle und konsequente Aufklärung der Tat gefordert. Die Sicherheitsbehörden würden alles dafür tun, den oder die Täter zu ermitteln. Der Rechtsstaat werde klare Kante zeigen. Die Tat mache sie betroffen. «Brandanschläge auf Synagogen sind für mich absolut verwerflich und unsäglich», hatte Behrens am Freitag gesagt.

Er hoffe, «dass die Schuldigen schnellstmöglich ermittelt werden können», sagte der evangelische Bischof von Oldenburg, Thomas Adomeit. «Dieser niederträchtige und menschenverachtende Anschlag zeigt leider erneut, dass wir das Übel des Antisemitismus in unserer Gesellschaft nicht überwunden haben», so der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg und Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.

Auch Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) sprach von einem «feigen Angriff» und bezeichnete den Kampf gegen Antisemitismus als «gesamtgesellschaftliche Aufgabe». Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann betonte seine Solidarität mit der jüdischen Gemeinde. «Angriffe auf Synagogen sind Angriffe auf uns alle», machte der SPD-Politiker deutlich. «Wir werden nicht hinnehmen, dass in unserer Stadt eine jüdische Einrichtung zum Ziel eines Anschlagversuchs geworden ist.»

Bei dem Anschlag wurde nur die Tür der Synagoge beschädigt. Ein Hausmeister-Team eines benachbarten Kulturzentrums entdeckte das Feuer sofort und löschte die Flammen.

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