Die Anerkennung des Wattenmeeres als Weltnaturerbe vor 15 Jahren ist nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt Auszeichnung, aber auch Verpflichtung. Die Natur der Wattenmeerregion präge Schleswig-Holstein. Die Menschen im Land seien glücklich und stolz über die Anerkennung des Wattenmeeres als Welterbestätte. «Wir müssen dieses Juwel für die Weltgemeinschaft, aber auch für unsere Kinder und Enkel bewahren», sagte der Grünen-Politiker weiter. «Wie ernst wir dies nehmen, zeigt sich auch in unserer Antwort auf die klare Haltung der Unesco zur Unvereinbarkeit des Welterbestatus mit der Nutzung fossiler Rohstoffe.»
Goldschmidt bezieht sich damit auf eine vor wenigen Wochen erzielte Einigung des Landes mit dem Betreiber der Bohr- und Förderinsel Mittelplate, Wintershall Dea Deutschland, im Jahr 2041 die Ölförderung im schleswig-holsteinischen Wattenmeer zu beenden.
Das Weltnaturerbe Wattenmeer sei zudem ein Symbol grenzüberschreitender Zusammenarbeit im Naturschutz, sagte Goldschmidt. «Internationale Zusammenarbeit ist heute wichtiger denn je.» So habe Schleswig-Holstein naturverträgliche Lösungen für die Kabelanbindung der Offshore-Windenergie durch den Nationalpark gefunden und teile diese Erfahrungen. «Sie haben auch Eingang in einen Leitfaden der Unesco gefunden, wie die Energiewende welterbeverträglich gelingen kann. So vereinen wir Naturschutz, Klimaschutz und Energiewende», sagte der Minister.
Die Unesco hatte große Teile des deutschen und niederländischen Wattenmeeres am 26. Juni 2009 unter anderem wegen der großen geologischen und ökologischen Bedeutung als Weltnaturerbe ausgezeichnet. Damit steht das Wattenmeer auf einer Stufe mit fast 1200 anderen Welterbestätten wie etwa mit dem Grand Canyon oder dem Great Barrier Reef. 2011 wurde der Titel um das Hamburgische Wattenmeer erweitert, 2014 kam das dänische hinzu.
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