Die Krötenwanderung beginnt allmählich in vielen Teilen Niedersachsens. Darauf macht unter anderem der Naturschutzbund (Nabu) in Niedersachsen aufmerksam. «Mit den angekündigten, deutlich wärmeren Temperaturen ab Mitte der Woche erwachen Molch und Co. aus ihrem Winterschlaf», teilte die Organisation mit. Die sogenannte Amphibienwanderung hat besonders Auswirkungen für Autofahrer und Autofahrerinnen.
Bereits heute sollen die Temperaturen im Vergleich zu den vergangenen Tagen leicht steigen, etwa auf bis zu neun Grad in der Grafschaft Bentheim. Von Freitag an erwartet der Deutsche Wetterdienst «ungewöhnlich» milde Temperaturen mit bis zu 17 Grad im Osnabrücker Land. Auch am Wochenende und zu Beginn der kommenden Woche sollen sich die Höchstwerte in diesem Bereich bewegen, bei Tiefstwerten deutlich über dem Gefrierpunkt.
Schutzzäune aufgestellt
Wegen des deutlichen Temperaturanstiegs rechnet der Nabu «mit einer regelrechten Völkerwanderung», wie Amphibienexperte Ralf Berkhan sagte. Vielerorts wurden deshalb bereits Schutzzäune errichtet, damit die Tiere nicht über Straßen laufen und von Autos erfasst werden. Zudem kann so der Bestand der Tiere ermittelt werden.
An manchen Stellen würden bei günstiger Wetterlage Tausende Amphibien Straßen queren, um zu ihren Laichbiotopen zu gelangen, teilte der Landkreis Hameln-Pyrmont mit. Dort gibt es teilweise auch festinstallierte Schutzeinrichtungen. Die Zäune werden von Ehrenamtlern betreut, die die Amphibien einsammeln und über die Straße bringen, wie etwa der Landkreis Northeim mitteilte. Dort wurden zuletzt auch noch Helferinnen und Helfer gesucht.
Nabu: Nicht auf Schutzzäune verlassen
Da unter anderem wegen Trockenheit auch die Bestände ehemals häufiger Arten wie Erdkröte oder Grasfrosch in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen seien, sei jedes Tier wertvoll, heißt es in einer Nabu-Mitteilung. Trotz Schutzzäunen sollten Autofahrer vor allem bei einsetzender Dunkelheit achtsam unterwegs sein. Wo mit Schildern auf Amphibien hingewiesen werde, solle Schritttempo gefahren werden.
In einigen Regionen werden auch Einschränkungen im Straßenverkehr angeordnet. So sollen im Landkreis Gifhorn einige Straßenabschnitte zeitweise nachts gesperrt werden, wenn dort Amphibienwanderungen zu beobachten sind. Im Landkreis Goslar ist bereits die Wolfshagener Straße bis voraussichtlich Ende April komplett gesperrt. Nach Verwaltungsangaben wird das seit 1999 jeweils zur Zeit der Amphibienwanderungen so gehandhabt.
Auch im Landkreis Hameln-Pyrmont gibt es bereits nachts gesperrte Straßenabschnitte, weitere Sperrungen sind für Anfang März angekündigt. Zudem gelten auf einigen Straßenabschnitten Geschwindigkeitsbegrenzungen.
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