Bisherige Anzeichen deuten auf eine mildere Borkenkäfer-Saison als in den vergangenen Jahren in Niedersachsen hin. «Die feuchte Witterung im Winter und die wiederkehrenden Niederschläge im Frühjahr geben Anlass zu dieser Hoffnung», sagte ein Sprecher der Niedersächsischen Landesforsten, die den Landeswald verwalten. Der Landeswald macht rund ein Drittel der gesamten Waldfläche im Bundesland aus.
Neben dem Niederschlag und dem Rückgang des Fichtenbestandes - im Oktober waren laut Landesforsten etwa 95 Prozent der Fichten im Landeswald im Harz zerstört - machten sich auch die Gegenmaßnahmen bezahlt.
Unverändert setzen die Landesforsten darauf, Fichten, die vom Buchdrucker-Borkenkäfer befallen sind, möglichst schnell zu fällen und aus dem Wald zu holen. So soll verhindert werden, dass sich die Käfer auf andere Bäume ausbreiten. Wenn keine Gefahr für andere Bäume oder Menschen bestehe, würden zudem abgestorbene Bäume als Totholz im Wald zurückgelassen - unter anderem, um neuen Setzlingen Schutz zu bieten.
Durch Stürme und Dürre waren Fichten in den vergangenen Jahren anfällig für den Borkenkäfer geworden, der sich dadurch stärker vermehrte als üblich. Besonders im Harz machte sich das durch ein großes Baumsterben bemerkbar.
Eiche in Gefahr?
Neben der Fichte steht derzeit zudem die Eiche im Fokus. Deren Baumkronen werden vom sogenannten Eichenprachtkäfer befallen, was zum Tod der Bäume führt. In Teilen Hessens und Sachsen-Anhalts habe es in den Vorjahren bereits großflächige Schäden gegeben, sagte der Sprecher. Die Art werde daher genau beobachtet, um auch hier befallene Bäume schnell zu fällen.
Das extreme Wetter der vergangenen Jahre habe alle Baumarten beeinträchtigt und anfällig für Schädlinge wie Insekten gemacht, sagte der Landesforsten-Sprecher. Insekten hätten hingegen von hohen Temperaturen und Trockenheit profitiert. Auch bei der Buche gebe es Trockenschäden, in deren Folge sie von Insekten und Fäulepilzen befallen werde.
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten