Der FC Hansa Rostock hat das Abstiegskampf-Duell der 2. Fußball-Bundesliga gewonnen. Der bisherige Tabellenvorletzte siegte am Freitagabend verdient mit 1:0 (0:0) in Braunschweig und verdrängte die Eintracht dadurch vom Relegationsplatz.
Kevin Schumacher traf in der 72. Minute für die vor allem im ersten Durchgang deutlich besseren Rostocker. Damit rettete er seinem Trainer Mersad Selimbegovic vermutlich vorerst den Job.
«Das war die pure Erleichterung», sagte der in Niedersachsen geborene Schumacher. «Wir haben einen Riesenschritt gemacht, der unfassbar wichtig war. Aber ab morgen muss es weitergehen. Das müssen wir jetzt bestätigen.»
Das Spiel vor 22.233 Zuschauern konterkarierte alle Entwicklungen der vergangenen Wochen. Die Eintracht, die unter ihrem neuen Trainer Daniel Scherning zuvor sechs von zwölf Spielen gewann, war diesmal völlig von der Rolle. Sie spielte fehlerhaft, verkrampft und hatte Glück, dass der Isländer Thorir Johann Helgason für sein Foul an Nico Neidhart in der 15. Minute nur die Gelbe Karte sah.
Bei den Rostockern dagegen ging es nach nur einem Sieg in der Rückrunde bereits um den Job von Selimbegovic und Sportdirektor Kristian Walter. Dennoch zeigte Hansa ein völlig anderes Gesicht als noch beim 0:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern und dominierte gerade die erste Halbzeit klar. Der Schwede Svante Ingelsson vergab bei seinem Lattenschuss (29.) die beste von mehreren guten Möglichkeiten.
«Dieses Aufbäumen ist brutal wichtig», sagte Selimbegovic über die starke Reaktion auf das Lautern-Spiel. «Jeder kann im Leben einen ganz, ganz schlechten Tag haben. Aber du darfst nicht aufgeben.» Diesmal sah er «viele Rädchen, die gut ineinander gegriffen haben».
Die Eintracht steigerte sich in der zweiten Halbzeit, zeigte aber nur Einsatz und keine Gefahr. Nach dem Kopfball-Tor von Schumacher ließen die Rostocker in der Schlussphase nur noch eine gute Braunschweiger Chance zu. Selimbegovic sprach hinterher von einer «sehr, sehr reifen Leistung. Ich hoffe, dass uns das jetzt Mut und Selbstvertrauen gibt.» Und auch Eintracht-Verteidiger Ermin Bicakcic lobte den FC Hansa: «Sie waren griffiger und auch cleverer als wir.»
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