Der Prozess um den Tod eines Mannes auf der Flucht vor der Polizei im Nordwesten Niedersachsens soll bald enden. Ein Urteil könnte am Montagnachmittag fallen, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Westerstede. Der Angeklagte hatte zu Prozessbeginn gestanden, viel zu schnell vor der Polizei geflüchtet zu sein und deshalb seinen Freund auf dem Gewissen zu haben.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten verbotenes Kraftfahrzeugrennen mit Todesfolge vor, aber auch Diebstahl, Betrug, Gefährdung des Straßenverkehrs und Fahrerflucht. Der Angeklagte räumte ein, Ende September im Alkohol- und Drogenrausch in eine Firma eingebrochen und ein Auto gestohlen zu haben. Er habe seinen Freund mit dem Wagen abgeholt, in Oldenburg getankt und sei ohne zu bezahlen weitergefahren. Auf der Flucht vor der Polizei habe er zeitweise auf mehr als 200 Kilometer pro Stunde beschleunigt und sei in einem Graben gelandet.
Um sich der Kontrolle endgültig zu entziehen, sei er nach dem Unfall mit bis zu 160 Stundenkilometern weitergefahren, sagte der Angeklagte. Sein Beifahrer habe ihn noch dazu ermutigt. In einer Kurve zwischen Oldenburg und Bremen habe er die Kontrolle über das Auto verloren, sei von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum gefahren.
Sein Freund auf dem Beifahrersitz überlebte den Unfall nicht. Er selbst habe mehrere Schürfwunden erlitten und sich den kleinen Finger gebrochen, sagte der Deutsch-Türke zum Prozessauftakt. Seinen Führerschein habe er schon vor Jahren wegen Drogenkonsums verloren. Außerdem räumte er noch drei weitere Einbrüche ein.
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