Der neue Erzbischof von Paderborn, Udo Bentz, setzt in der derzeitigen Auseinandersetzung der deutschen Bischöfe mit dem Vatikan auf verstärkten Dialog. «Was sollen wir denn anders tun, als miteinander zu reden, in der Hoffnung, uns anzunähern?», sagte Bentz vor seiner Amtseinführung an diesem Sonntag. «Dazu gibt es doch gar keine Alternative.» Es sei klar, dass die deutschen Bischöfe den Vatikan nicht ignorieren könnten. Gleichzeitig seien sie aber auch entschlossen, den Reformprozess Synodaler Weg weiterzugehen.
Eines der wichtigsten Ergebnisse dieses Reformprozesses ist die Gründung eines Synodalen Ausschusses, der einen Synodalen Rat vorbereiten soll. Darin wollen die Bischöfe gemeinsam mit Laienvertretern des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) beraten und entscheiden. Der Vatikan hatte der Deutschen Bischofskonferenz die geplante Ratifizierung der Satzung des Synodalen Ausschusses jedoch kürzlich verboten.
«Wir Bischöfe befinden uns jetzt in einer sehr herausfordernden Situation», sagte Bentz. Eine schnelle Lösung sei nicht absehbar. Es sei auf jeden Fall richtig gewesen, die Abstimmung über die Satzung jetzt erst einmal abzusetzen und innezuhalten. Gleichzeitig sei deutlich, dass die Reformanstrengungen der deutschen Bischöfe «nicht ausgehen dürfen wie das Hornberger Schießen», also ohne konkretes Ergebnis. Wichtig sei es, den deutschen Prozess immer auch im Einklang mit den gesamtkatholischen Erneuerungsbestrebungen im Rahmen der derzeit laufenden Weltsynode zu sehen. Bentz wird am Sonntag im Paderborner Dom feierlich in sein Amt eingeführt.
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