Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat Kanzler Olaf Scholz nach dessen Nominierung als Kanzlerkandidat der SPD Nervenstärke in Krisen bescheinigt. Scholz habe in vielen Jahren und unterschiedlichen Ämtern bewiesen, dass er «in Krisen seine Nerven beisammen hat, dass er ein Land gut führen kann, gerade in Krisen», sagte der SPD-Politiker Weil dem Nachrichtenportal «The Pioneer». «Das ist für mich ein ganz entscheidendes Argument.»
Die SPD hatte in den vergangenen zwei Wochen öffentlich darüber diskutiert, ob der deutlich beliebtere Verteidigungsminister Boris Pistorius als Ersatzkandidat für Scholz eingewechselt werden soll. Die von Scholz angeführte Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP war zuvor zerbrochen. Die rot-grüne Regierung hat keine Mehrheit mehr im Bundestag.
Pistorius habe viele Vorzüge, er verbinde Autorität und Nahbarkeit, sagte Weil. Aber in diesen Zeiten spiele die Erfahrung in internationalen Krisen «eine ganz große Rolle». Er sagte: «Ab jetzt werden wir Olaf Scholz in der ihm eigenen Führungsrolle erleben.»
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