loading

Nachrichten werden geladen...

Veröffentlicht mit CMS publizer®

Weniger Fälle von Betrug mit falschen Liebesversprechen

In Niedersachsen ist die Zahl der bekanntgewordenen Betrugsfälle auf Dating-Plattformen zurückgegangen. (Symbolbild) / Foto: Sebastian Gollnow/dpa
In Niedersachsen ist die Zahl der bekanntgewordenen Betrugsfälle auf Dating-Plattformen zurückgegangen. (Symbolbild) / Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Auf Dating-Portalen im Internet sind auch Kriminelle unterwegs, die das Vertrauen ihrer Opfer erschleichen und letztlich nur Geld ergaunern wollen. Sich vor den Tätern zu schützen, ist aber möglich.

Mit falschen Liebesversprechen im Internet haben Kriminelle in Niedersachsen 2024 weniger Menschen betrogen als in den Jahren zuvor. Die bekanntgewordenen Fälle von sogenanntem Love Scamming seien deutlich rückläufig, teilte das Landeskriminalamt Niedersachsen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. 2021 seien in der Eingangsstatistik noch Fallzahlen im mittleren dreistelligen Bereich verzeichnet worden, im vergangenen Jahr wurden bis Ende November lediglich weniger als 100 Fälle polizeilich bekannt. 

Das Kriminalitätsphänomen ist als Love Scamming oder Romance Scamming bekannt. Die Betrügerinnen und Betrüger suchen ihre potenziellen Opfer meist auf Dating-Portalen wie Tinder oder Bumble und überhäufen sie mit Liebesbekundungen. Ihr einziges Ziel sei, ihren Opfern Geld aus der Tasche zu ziehen, warnt die Polizei. 

Männer und Frauen von Betrugsmasche gleichermaßen betroffen

Betroffen seien Männer und Frauen gleichermaßen, auch in jeglichen Altersgruppen, sagte Kriminalhauptkommissar Hans-Joachim Henschel vom LKA. Die Geschädigten hätten wegen der Schmeicheleien der Love Scammer eine «rosarote Brille» auf und wollten oft die Warnungen aus ihrem Umfeld nicht hören. Viele seien einsam und glaubten tatsächlich, einen idealen Partner kennengelernt zu haben. «Die sagen dann so etwas wie "Ihr werdet schon noch sehen, wenn ich mit meinem Arzt durchs Dorf spaziere"», sagte Henschel.

Ende vergangenen Jahres startete die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes gemeinsam mit mehreren Dating-Plattformen eine Kampagne, um Nutzerinnen und Nutzer für die Gefahr von Love Scams zu sensibilisieren. Dabei werden konkrete Warnhinweise gegeben. 

Wie kann man sich schützen?

Zum Schutz vor den kriminellen Liebesbetrügern raten die Beamten unter anderem, in Chats auf den Dating-Plattformen zu bleiben, wo Sicherheitsfunktionen integriert sind, und keine persönlichen Informationen preiszugeben. 

Übermäßige Zuneigung zu Beginn könnte ein Hinweis auf «Love Bombing» sein, warnte kürzlich auch die Polizei Harburg. Dies sei eine Strategie, bei der durch Schmeicheleien direkt nach dem Kennenlernen Manipulation und Kontrolle erreicht werden sollen. Zwei Frauen aus dem Landkreis Harburg hätten Anzeige erstattet, nachdem sie einem vermeintlichen Liebhaber zum Teil große Summen Geld überwiesen hatten. 

Präventionsexperte geht von hoher Dunkelziffer aus

Dem Präventionsexperten des LKA zufolge ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, weil einige Betroffene aus Scham keine Anzeige erstatteten. Es gebe in Niedersachsen Opfer von Love Scamming, die mehrere 10.000 Euro überwiesen hätten. Die Täter gaukeln dann oft vor, sie müssten die Operation eines Kindes bezahlen oder benötigten Geld für Anwälte oder einen Flug. 

Fotos, Videos oder Sprachnachrichten könnten auch mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt oder manipuliert sein, sagte Henschel. Profilfotos sollten dennoch mit einer Rückwärtssuche im Internet überprüft werden, denn teilweise benutzten die Betrüger auch im Netz gefundene Bilder.

Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten