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Niedersachsens Gesundheitsminister warnt vor steigenden Corona-Zahlen

Andreas Philippi (SPD), Gesundheitsminister von Niedersachsen. (Archivbild) / Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Andreas Philippi (SPD), Gesundheitsminister von Niedersachsen. (Archivbild) / Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Bald fünf Jahre nach Ausbruch der Pandemie beschäftigt uns Corona noch immer. Die Zahlen steigen auch in Niedersachsen an. Ein paar Masken zu Hause zu haben, sei klug, meint der Gesundheitsminister.

Angesichts steigender Corona-Zahlen rät Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi zur Vorsicht. «Es ist nicht wieder da, es war nie wirklich weg», sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. Das Virus habe sich in seiner Art und Weise aber stark verändert. Wer heute krank werde, der habe eine laufende Nase, ein bisschen Husten und zwei Tage Kopfschmerzen. «Manche gehen dann trotzdem arbeiten, was ich allerdings überhaupt nicht befürworte», sagte Philippi.

Das niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) verzeichnet derzeit zunehmende Meldezahlen von Corona-Infektionen. Den Angaben zufolge lag die 7-Tage-Meldeinzidenz in der vergangenen Woche bei 8,3 – der Wert ist etwas höher als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres (7,8). Die Zahl deute auf ein verbreitetes Infektionsgeschehen im gesamten Land hin, hieß es: «Die wirkliche Inzidenz wird höher liegen, da nur noch im Einzelfall getestet und gemeldet wird.» 

Immer mehr Krankmeldungen wegen Corona

Auch bei den Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen aufgrund von Corona-Erkrankungen zeige sich ein Anstieg. In jeder zehnten Probe eines Patienten mit einer Atemwegserkrankung werde Corona nachgewiesen. «Dieser Wert ist in den letzten Wochen kontinuierlich angestiegen», hieß es weiter. 

«Die Leute nehmen das Virus nicht mehr ernst, was auch ein Stück weit normal ist», sagte Philippi. Es werde daher auch nicht mehr viel getestet. Aber Corona sei da. Es gebe eine neuere Variante, die hochansteckend, im Endeffekt aber recht ungefährlich sei. Doch bald, so der Minister, kämen die ersten Erkältungs- und Grippewellen. Deshalb sei es klug, ein paar Masken zu Hause in der Schublade zu haben. 

NLGA-Präsident: Großteil der Bevölkerung geschützt

Das NLGA geht davon aus, dass es im Herbst und Winter, wie schon im vergangenen Jahr, wieder zu einem saisonalen Anstieg von Corona-Infektionen kommen wird. Inzwischen sei der Großteil der Bevölkerung aber durch Impfungen und durchgemachte Infektionen vor schweren Erkrankungsverläufen geschützt, erklärte NLGA-Präsident Fabian Feil. Somit bestehe keine Gefahr einer Überlastung des Gesundheitswesens mehr.

Dennoch könne eine Corona-Infektion insbesondere bei Menschen mit Vorerkrankungen und älteren Menschen im Einzelfall auch schwer verlaufen. «Daher sollten die empfohlenen Auffrischungsimpfungen für ältere Menschen, Personen mit einem erhöhten Risiko für eine schwere Erkrankung und medizinisches und pflegendes Personal unbedingt wahrgenommen werden», sagte Feil.

Minister empfiehlt Maskentragen

Jeder Einzelne könne dabei helfen, Ansteckungen zu vermeiden. «Eine Erkältungskrankheit sollte zu Hause auskuriert und Kontakte zu anderen Menschen vermieden werden», teilte das NLGA mit. Wenn sich der Kontakt mit anderen Menschen nicht vermeiden ließe, helfe das Tragen einer Maske dabei, seine Mitmenschen zu schützen. Grundsätzlich solle auf eine gute Händehygiene, also regelmäßiges Händewaschen, geachtet werden.

«Wir brauchen zum Glück keine Pflicht, aber Maske tragen macht in bestimmten Situationen Sinn, um sich vor Viren zu schützen», betonte Minister Philippi. Er empfehle das Tragen einer Maske besonders in der Erkältungssaison an Orten wie der Bahn oder dem Supermarkt. «Und vor allem, wenn man mit alten Menschen oder gesundheitlich angeschlagenen Personen in Kontakt kommt.»

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