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Niedersachsen: Kein vergünstigtes Deutschlandticket für Schüler in Sicht

Im Koalitionsvertrag der Landesregierung Niedersachsens steht das vergünstigte Deutschlandticket für Schüler und Azubis klar drin. Eingeführt wurde es bisher aber noch nicht. (Symbolbild) / Foto: Moritz Frankenberg/dpa
Im Koalitionsvertrag der Landesregierung Niedersachsens steht das vergünstigte Deutschlandticket für Schüler und Azubis klar drin. Eingeführt wurde es bisher aber noch nicht. (Symbolbild) / Foto: Moritz Frankenberg/dpa

Niedersächsische Schülerinnen, Schüler und Auszubildende müssen weiterhin auf ein vergünstigtes Deutschlandticket warten, während Hamburg ein kostenloses Deutschlandticket plant.

Niedersächsische Schülerinnen, Schüler und Auszubildende müssen weiterhin auf ein vergünstigtes Deutschlandticket warten. Landesverkehrsminister Olaf Lies (SPD) hatte vor einem Jahr im dpa-Interview den Sommer 2024 als anvisierten Starttermin genannt, aber auch damals schon auf die finanzielle Situation der Haushalte hingewiesen. Tatsächlich klappt es dieses Jahr nicht mehr. Der Grund: Es sind keine Haushaltsmittel vorhanden, wie das Verkehrsministerium in Hannover auf Anfrage der dpa mitteilte. 

Im Koalitionsvertrag hatten sich SPD und Grüne Ende 2022 auf ein vergünstigtes Schülerticket für ganz Niedersachsen geeinigt. 29 Euro statt 49 Euro sollte es kosten, um als Schüler, Auszubildender oder Freiwilligendienstleister aus Niedersachsen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bundesweit zu reisen. Jetzt ist ein vergünstigtes Deutschlandticket für 29 Euro der Plan. Im benachbarten Hamburg gibt es sogar ab 1. September 2024 ein kostenloses Deutschlandticket für Schüler.

Schülerrat: «Frühzeitig eigenständig mobil werden»

Dies würde sich der Landesschülerrat auch für Niedersachsen wünschen.«Die Einführung eines kostenlosen Deutschlandtickets würde eine finanzielle Entlastung für Schülerinnen und Schüler bedeuten. Ein kostenloses Ticket ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, frühzeitig eigenständig mobil zu werden», sagte der Vorsitzende des Landesschülerrates Niedersachsen, Matteo Feind, der dpa. 

In seinem Grundsatzprogramm erläutert der Landesschülerrat, dass das Ticket nicht nur den Schulweg erleichtern, sondern auch die Teilnahme an Bildungsangeboten oder außerschulischen Aktivitäten im gesamten Bundesgebiet ermöglichen würde. Ein vergünstigtes Deutschlandticket für Schüler und Auszubildende gibt es unter anderem bereits in Nordrhein-Westfalen, Saarland und Schleswig-Holstein.

Ob das vergünstigte Deutschlandticket für niedersächsische Schüler und Azubis 2025 kommt, bleibt laut Verkehrsministerium in Hannover «in Anbetracht der angespannten Haushaltslage abzuwarten». Ziel sei es, das Ticket noch in dieser Legislaturperiode, also bis Oktober 2027, einzuführen.

Fahrtkosten müssen ab der 11. Klasse selbst gezahlt werden

Für Schülerinnen und Schüler ab der 11. Klasse wäre es zunächst eine finanzielle Entlastung. Denn ab der Sekundarstufe 2 müssen Schülerinnen und Schüler aus Niedersachsen selbst für die Fahrtkosten aufkommen. Davon ausgenommen sind Jugendliche, die zum Beispiel auf Berufseinstiegsschulen oder Förderschulen mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung gehen. 

Mit dem regionalen Schüler- und Azubiticket kostet der Weg zur Schule monatlich maximal 30 Euro. Die Jugendnetzkarte in der Region Hannover kostet beispielsweise 15 Euro. In Oldenburg liegt der Preis für das Schülerticket bei 30 Euro. 

Nach Angaben des niedersächsischen Verkehrsministeriums können Verkehrsverbünde die regionalen Schüler- und Azubitickets mithilfe einer finanziellen Unterstützung des Landes Niedersachsen anbieten. 30 von 39 Aufgabenträger des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) machten von dieser Möglichkeit bereits Gebrauch. Das Ticket gilt aber nur in den jeweiligen Landkreisen oder kreisfreien Städten und ist als Übergangslösung für das 29-Euro-Ticket vorgesehen.

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