Hochschulen in Niedersachsen und Bremen haben nach dem Beginn der Vorlesungszeit noch freie Professuren. Das geht aus einer stichprobenartigen Umfrage der Deutschen Presse-Agentur hervor. Grund für die Vakanzen ist demnach unter anderem die Komplexität von Berufungsverfahren.
Die Technische Universität (TU) Braunschweig teilte mit, dass dort 29 Professuren in allen 6 Fakultäten unbesetzt seien. Neun davon werden den Angaben nach neu geschaffen, die restlichen müssen neu besetzt werden. Im Schnitt dauern Nachbesetzungen in Braunschweig 7,9 Monate, wie die TU mitteilte.
Das liege auch am Fachkräftemangel im akademischen Bereich. Kandidaten und Kandidatinnen bekämen inzwischen oft von gleich mehreren Hochschulen Angebote. 2023 arbeiteten 243 Professoren und Professorinnen an der TU.
Für Studierende und auf die Forschung soll das möglichst wenig Auswirkungen haben. Die TU berufe daher für die freien Stellen Vertretungsprofessoren.
Einschränkungen in der Lehre werden vermieden
An der Hochschule Hannover waren zum 1. Oktober 16,5 Stellen in allen 5 Fakultäten unbesetzt. Das führe unter anderem zu Einschränkungen in der Forschung. In den meisten Fällen laufen demnach Verfahren zur Nachbesetzung. Die Berufungsverfahren dauern dort meist länger als ein Jahr. Grund dafür sind nach Angaben der Hochschule unter anderem gesetzlich vorgeschriebene Beteiligungen verschiedener Gremien und Einrichtungen. Derzeit arbeiten 259 Professoren an der Hochschule.
An der Uni Oldenburg sind 28 Professuren in allen 6 Fakultäten frei. Auswirkungen auf die Lehre habe das nicht. In der Forschung würden die Auswirkungen so gering wie möglich gehalten. Zum 1. Dezember 2023 lehrten in Oldenburg 259 Professoren. Auch die Oldenburger Universität begründete die freien Stellen mit langwierigen Verfahren für die Neubesetzung. Für Verzögerungen sorge auch die sogenannte Dual Career, bei der die Uni den Partnerinnen und Partnern neuer Professoren bei der Jobsuche hilft.
Generell seien nie alle Professuren besetzt, etwa wegen Pensionierungen oder Nachbesetzungen, erklärt die Universität Bremen. Dort laufen derzeit 29 Berufungsverfahren in allen 12 Fachbereichen. Freie Stellen würden bis zu ihrer Nachbesetzung mit Vertretungsprofessuren besetzt, um die Aufgaben in Forschung und Lehre sicherzustellen.
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