Der an vielen Kitas gravierende Personalmangel erfordert aus Sicht der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Niedersachsen ein schnelles Gegensteuern. «Die Situation in unseren Kitas ist kurz vor dem Kollaps», sagte Geschäftsführer Thore Wintermann am Mittwoch. Viele Einrichtungen müssten ihre Betreuungszeiten reduzieren. «Dies gefährdet nicht nur die Betreuungssicherheit, sondern auch die Qualität der pädagogischen Arbeit, die für die Entwicklung der Kinder entscheidend ist.» Die AWO ist in Niedersachsen nach eigenen Angaben Träger von fast 300 Einrichtungen der frühkindlichen Bildung.
Zur Bewältigung der Lage sollten unter anderem Vertretungsregelungen gelockert und der Einsatz von Assistenz- und Fachpersonal flexibler gestaltet werden, forderte Wintermann. Außerdem müsse die Anerkennung der Berufsabschlüsse ausländischer Fachkräfte vereinfacht werden. «Wir benötigen jetzt dringend die Unterstützung der Landespolitik», sagte der AWO-Geschäftsführer. Dazu sei man auch bereit, kurzfristig und übergangsweise bestehende Standards auszusetzen.
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