Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst hat die Gewerkschaft Verdi ihre neue Warnstreikwelle gestartet. Mitarbeiter von Stadtwerken, Wasserversorgung und Müllverbrennungsanlagen gingen in Niedersachsen landesweit in den Ausstand. Am Freitag soll es dann auch den Nahverkehr treffen.
1.200 Teilnehmer kamen nach Angaben der Gewerkschaft am Vormittag zur zentralen Kundgebung in Hannover. Nach dem Anschlag auf eine Verdi-Demonstration in München vor einer Woche war die Polizei mit mehr Einsatzkräften als sonst vor Ort und sperrte Zugänge mit Fahrzeugen ab. Verdi hatte in mehr als 30 Städten in Niedersachsen zum Ausstand bei Stadtwerken, Wasserbetrieben und Müllverbrennungsanlagen aufgerufen, darunter neben Hannover auch Braunschweig, Göttingen, Osnabrück und Ostfriesland.
Am Freitag bleiben Busse und Bahnen im Depot
Am Freitag will die Gewerkschaft den Ausstand ausweiten und auch Bremen einbeziehen. Dann soll es vor allem den Nahverkehr treffen. In Hannover, Bremen, Braunschweig, Osnabrück, Göttingen, Wolfsburg, Peine und Lüchow-Dannenberg wollen Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe die Arbeit niederlegen. Busse und Bahnen bleiben dann in den Depots.
Kritik kam vom Kommunalen Arbeitgeberverband Niedersachsen (KAV). «Ganztägige Branchenstreiktage auszurufen, niedersachsenweit, dafür haben wir absolut kein Verständnis», sagte Hauptgeschäftsführer Michael-Bosse-Arbogast. Warnstreiks seien «zu diesem Zeitpunkt und in diesem Ausmaß nicht akzeptabel», fügte er hinzu. «Sie gehen ausschließlich zu Lasten der Kundinnen und Kunden.»
Tarifrunde ohne Annäherung
Die Aktionen sind Teil einer bundesweiten Warnstreikwelle. Bereits in der vergangenen Woche war es in Niedersachsen und Bremen zu Arbeitsniederlegungen gekommen, die auch Kitas und Nahverkehr trafen. Hintergrund ist der Tarifstreit im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Lohn und flexiblere Arbeitszeiten. Die Arbeitgeber verweisen auf die angespannte Haushaltslage und haben bisher kein Angebot vorgelegt.
Die zweite Tarifrunde für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen war am Dienstag ohne Annäherung geblieben. Die nächste Verhandlungsrunde ist für 14. bis 16. März angesetzt.
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