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Wohnungsbau in Niedersachsen geht zurück

Neue Wohnungen werden vielerorts benötigt, doch der Neubau in Niedersachsen stockt. (Archivbild) / Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Neue Wohnungen werden vielerorts benötigt, doch der Neubau in Niedersachsen stockt. (Archivbild) / Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Während bezahlbare Wohnungen händeringend gesucht werden, ringt die Baubranche mit hohen Investitionskosten. Die Folge: Der Neubau stockt - wohl auch noch in den kommenden Jahren.

Die Wohnungswirtschaft in Niedersachsen und Bremen zeichnet ein düsteres Bild: Der dringend benötigte Neubau bezahlbarer Wohnungen gehe stark zurück. Das zurückliegende Geschäftsjahr habe «die schlimmsten Befürchtungen bestätigt», teilte der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen und Bremen (vdw) mit. 

Im Jahr 2023 hätten die 179 Mitgliedsunternehmen lediglich rund 1.600 neue Wohneinheiten in Niedersachsen und etwa 240 Wohneinheiten in Bremen fertiggestellt. Im Jahr zuvor waren es noch mehr als 2.000 in Niedersachsen und mehr als 400 in Bremen gewesen.

Hohe Baukosten belasten Unternehmen

«Es ist ein Drama», sagte Verbandsdirektorin Susanne Schmitt. «Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum ist ungebrochen groß und viele Wohnungsunternehmen möchten neue Wohnungen bauen, aber wir können aufgrund der hohen Baukosten nicht ausreichend liefern.» 

Auch in diesem und voraussichtlich dem nächsten Jahr werde die Zahl der Fertigstellungen daher insgesamt zurückgehen. Für 2024 rechnet der Verband mit 1.029 neuen Wohnungen in Niedersachsen und 321 Fertigstellungen in Bremen. Die Investitionen sanken von 578 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 463 Millionen Euro im Jahr darauf.

Verband beklagt zu hohe Energiestandards

Der Branchenverband kritisierte, die Klimaschutzziele von Bund und Ländern setzten gerade die sozial orientierte Wohnungswirtschaft unter Druck. Für die Umsetzung gebe es bisher weder genügend Geld noch Handwerker, Material oder eine ausreichende Infrastruktur für die Versorgung mit regenerativer Energie.

Verbandsdirektorin Schmitt monierte daher ein «ideologisches Festhalten an zu hohen Energiestandards». Das sei ein Fehler, denn aktuell sehe es so aus, dass entweder die Unternehmen auf hohen Investitionskosten sitzen blieben oder die Mieter für alles aufkommen müssten. «Das ist weder sozial noch ökonomisch sinnvoll», sagte Schmitt.

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