In der festgefahrene Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie legen Beschäftigte in Niedersachsen diese Woche erneut ihre Arbeit nieder. Die ersten Warnstreiks begannen am Mittag, wie die Gewerkschaft IG Metall mitteilte. Vor dem Werk von Thermo Electron LED in Osterrode (Landkreis Göttingen) startete eine Kundgebung, bei Stiebel Eltron in Holzminden und bei Wilhelm Stoll Maschinenfabrik GmbH in Salzgitter Demonstrationszüge.
Die Gewerkschaft organisierte nach eigenen Angaben außerdem Aktionen für die Angestellten von Howmet Fastening Systems in Hildesheim, von Kelvion PHE in Sarstedt (Landkreis Hildesheim), von Salzgitter Maschinenbau AG, von JL Goslar, von Minebea Intec Bovenden in Bovenden (Landkreis Göttingen) sowie von Pleissner Guss in Herzberg (Landkreis Göttingen). Auch die Beschäftigten von Federal-Mogul Powertrain in Beckedorf (Landkreis Schaumburg) waren aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.
In der ersten Warnstreikwoche hatten sich laut Gewerkschaft rund 12.000 Beschäftigte im IG-Metall-Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt am Ausstand beteiligt.
Keine Annäherung in dritter Runde
Die dritte Tarifrunde der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie war am vergangenen Dienstag nach nur 45 Minuten beendet worden. Auch die Verhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim endeten am Vormittag ergebnislos, wie die Gewerkschaft und die Arbeitgeber mitteilten. Am Dienstag wird im Tarifgebiet Sachsen-Anhalt weiter verhandelt, auch dort starteten die Metaller mit Arbeitsniederlegungen in die Woche.
Die IG Metall fordert für die mehr als 100.000 Beschäftigten in Niedersachsen sieben Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie 170 Euro Plus für die Auszubildenden. Die geforderte Laufzeit beträgt 12 Monate. Der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall hatte das als viel zu hoch zurückgewiesen. Das Angebot sieht eine Lohnerhöhung ab Juli 2025 um 1,7 Prozent und weitere 1,9 Prozent ab Juli 2026 vor, bei einer Laufzeit von 27 Monaten.
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