Schornsteinfeger in Niedersachsen haben derzeit anders als in anderen Bundesländern nicht mit einem Mangel an Fachkräften zu kämpfen. «Aktuell haben wir einen Höchststand bei den Beschäftigten im niedersächsischen Schornsteinfegerhandwerk», sagte Stephan Langer, Landesinnungsmeister in Niedersachsen, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. In Niedersachsen gebe es in seiner Branche keinen Fachkräftemangel.
«Wir haben schon vor über 10 Jahren verschiedene Maßnahmen ergriffen», sagte Langer. Diese hätten wesentlich dazu beigetragen, keinen Mangel an Nachwuchs entstehen zu lassen. So gebe es unter anderem eine Ausbildungskasse, in die alle Betriebe einzahlen und mit dem Geld Ausbildungsbetriebe unterstützen. Außerdem, so Langer, entwickelte die niedersächsische Innung zusammen mit einer Marketingagentur das Label «Komm ins Team Schwarz», um verstärkt für eine Ausbildung in diesem Handwerk zu werben. An die inzwischen bundesweite Kampagne schlossen sich demnach immer mehr Bundesländer an.
Laut des Landesinnungsmeisters ist die Zahl der Schornsteinfegermeisterbetriebe mit 860 recht konstant. «Erfreulicherweise gibt es auch einen deutlichen Anstieg der Meisterprüfungen in Niedersachsen in den letzten acht Jahren», sagte er. Während es 2015 weniger als 200 bestandenen Meisterprüfungen gab, sei die Zahl inzwischen auf 250 bis 310 jährlich gestiegen.
Für sein Handwerk stünden Stephan Langer zufolge weitere Herausforderungen an: «Wir stehen vor dem größten Transformationsprozess der letzten 50 Jahre in Richtung Klimaberuf.» Um sich auf die Wärmewende vorzubereiten, wurden unter anderem die Inhalte der überbetriebliche Lehrgänge überarbeitet. Demnach steht künftig beispielsweise die Überprüfung von Wärmepumpen auf den Ausbildungsplänen.
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