Zweieinhalb Jahre hat ein Forschungsprojekt Anwendungsmöglichkeiten des Mobilfunkstandards 5G in der Landwirtschaft untersucht. Ziel des Projektes 5G Nortnet sei es gewesen, Landwirten und Landwirtinnen höhere Erträge bei geringerem Ressourceneinsatz zu ermöglichen, hieß es in einer Pressemitteilung.
Zum Abschluss des gemeinsamen Projektes von Wirtschaftsunternehmen und der Universität Göttingen wurden drei mögliche Anwendungsmodelle in Nörten-Hardenberg nördlich von Göttingen vorgestellt.
Generell unterstütze das Versenden und Verarbeiten von großen Datenmengen über den Mobilfunkstandard 5G die Umsetzung von sogenanntem smart farming - also dem Einsatz digitaler Technologien - in der Landwirtschaft. Bei dem Forschungsprojekt sei auch darauf geachtet worden, Dünge- und Pflanzenschutzmittelreglementierungen sowie klimaorientierte Umweltauflagen einzuhalten.
Niedersachsen will Agrar-Roboter fördern
Erst Ende August hatte die niedersächsische Regierung im Landtag einen Antrag eingebracht, der den Einsatz von Robotern auf Felder erleichtern soll. Das Papier sieht unter anderem vor, dass sich die Landesregierung für eine flächendeckende 5G-Abdeckung einsetzen soll. Auch solle sich Niedersachsen auf Bundesebene für eine rechtliche Zulassung von Agrar-Robotern starkmachen.
Bei 5G Nortnet ging es unter anderem um Sensorik zur Datensammlung, Drohnentechnik und Augmented Reality (AR, erweiterte Realität). So wurde etwa die Analyse von Feldern und Pflanzen mit Drohnen erprobt. So gesammelte Informationen zu äußeren Erscheinungsmerkmalen der Pflanzen könnten mit 5G schnell zur weiteren Bearbeitung an Server gesendet werden.
Pflanzenwachstum mit Sensoren vorhersagen
Im Rahmen eines anderen Projektteils seien Sensoren für Mikroklima untersucht worden. Die Sensoren könnten bisher fehlenden Daten wie Bodentemperatur und -feuchtigkeit in Echtzeit übertragen. Damit könnten erstmals Prognosen etwa für das Pflanzenwachstum erstellt werden, um die Feldarbeit daran anzupassen.
«5G vernetzt Sensoren und Drohnen in Echtzeit», sagt Sandra Rippl, die beim Mobilfunkunternehmen Vodafone für das Projekt verantwortlich war. «Daten werden mit der neuen Mobilfunktechnik so schnell transportiert, wie das menschliche Nervensystem reagieren kann.»
Augmented Reality könne zudem bei der Wartung der technisch zunehmend komplizierten Maschinen helfen, wie das Projekt gezeigt habe. Mit 5G könnten Techniker in Echtzeit zugeschaltet werden, um bei der Lösung technischer Probleme zu unterstützen.
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