Die zuletzt schrumpfende Wirtschaftsleistung im Land Bremen ist nach Einschätzung der Handelskammer auf vielfältige schwierige Rahmenbedingungen in nahezu allen Branchen zurückzuführen. Probleme bereiteten geopolitische Gefahren für die Lieferketten, verschärfte Konflikte im internationalen Handel, die Bürokratie, eine geringe Inlandsnachfrage sowie steigende Arbeitskosten. «Der Druck auf die Wirtschaft kommt von vielen Seiten», sagte Hauptgeschäftsführer Matthias Fonger laut Mitteilung.
Auch in den kommenden Monaten werde daher keine Verbesserung erwartet. «Die Vielfalt der Geschäftsrisiken sorgt für eine anhaltende Verunsicherung in den Unternehmen», unterstrich Fonger.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sank das Bruttoinlandsprodukt im Land Bremen von 2023 auf 2024 preisbereinigt um 1,0 Prozent. Der Rückgang fiel damit größer aus als im bundesweiten Durchschnitt. In Deutschland ging die Wirtschaftsleistung nur um 0,2 Prozent zurück.
Auch der Fach- und Arbeitskräftemangel sei weiterhin ein relevantes Problem, so Fonger. Knapp 60 Prozent der Unternehmen hätten laut einer Kammer-Befragung derzeit offene Stellen, die sie längerfristig nicht besetzen können. Fonger forderte daher, die Einwanderung von Fachkräften und die Anwerbung ausländischer Auszubildender zu erleichtern. «Die derzeitigen Regelungen sind zu komplex und überfordern sowohl die Unternehmen als auch die Umsetzungsbehörden», sagte er.
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