Nach seinem mehrmonatigen Aufenthalt in der großen Schiffbauhalle der Stralsunder Volkswerft steht der mehr als 90 Jahre alte Traditionssegler «Gorch Fock 1» wieder unter freiem Himmel. Am Freitag verließ das ehemalige Segelschulschiff mit neuem, strahlend weißen Farbanstrich die Werfthalle, in der Schiffbauer umfangreiche Sanierungsarbeiten vorgenommen haben.
Nach Angaben der Stadt soll die mehr als 80 Meter lange Dreimastbark in den kommenden Tagen per Schiffslift wieder zu Wasser gelassen und vorerst für weitere Arbeiten neben der Werft festgemacht werden. Wann der Segler wieder an seinen angestammten Platz im Stralsunder Stadthafen zurückkehren soll, will die Stadt kommende Woche bekannt geben. Der Transfer ist auch vom Wetter abhängig. Bei zu hohem Wasserstand kann die «Gorch Fock 1» die Rügenbrücke nicht passieren.
Im vergangenen Juni war die «Gorch Fock 1» in die Werft geschleppt worden. Die Sanierung soll die Schwimmfähigkeit für die kommenden 25 Jahre, die Sicherheit der Takelage und den Brandschutz sicherstellen. Mit Kosten von etwa zehn Millionen Euro seien die Arbeiten im geplanten Rahmen geblieben, sagte ein Sprecher der Stadt. Der Zuschlag für die Instandsetzung war an die Stralsunder Tochter des norwegischen Schiffbauers Fosen Yard gegangen.
Das Schiff soll in Zukunft wieder als Museumsschiff für Interessierte offenstehen. Auf der Hamburger Werft Blohm+Voss gebaut, begründete es eine Schiffsklasse, die insgesamt sechs Schiffe umfasste, darunter auch das jüngste 1958 gebaute Schwesterschiff und derzeitige Segelschulschiff der Deutschen Marine, das ebenfalls den Namen «Gorch Fock» trägt.
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