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Fahrer durchbricht Kontrolle - Ermittlung zu Polizeieinsatz

Polizisten stoppten den flüchtigen Autofahrer schließlich auf einer Autobahn im Emsland. (Archivbild) / Foto: Matthias Brüning/dpa
Polizisten stoppten den flüchtigen Autofahrer schließlich auf einer Autobahn im Emsland. (Archivbild) / Foto: Matthias Brüning/dpa

An einem deutsch-niederländischen Grenzübergang läuft eine Kontrolle aus dem Ruder. Ein Video zeigt: Polizisten schlagen auf ein zu kontrollierendes Auto, der Fahrer fährt davon, dann fallen Schüsse.

Nachdem ein Autofahrer eine Kontrolle am deutsch-niederländischen Grenzübergang in Bunde in Ostfriesland durchbrochen hatte, ermittelt die Staatsanwaltschaft nun auch zu dem Polizeieinsatz. Ein Video von der Kontrolle vergangene Woche, das in sozialen Netzwerken kursiert, zeigt, wie Polizisten auf den Wagen des Fahrers einschlagen. Als dieser davonfährt, fallen Schüsse. 

Das Video sei bekannt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aurich auf Anfrage. «Uns ist durchaus die Situation und der Vorfall bekannt und die Brisanz bewusst. Hier wird gerade geprüft, ob und welche Strafverfahren einzuleiten sind.» Zunächst hatten mehrere Medien berichtet, darunter die «Rheiderland Zeitung». Wer das Video machte und veröffentlichte, war unklar.

Bundespolizisten schießen als Autofahrer wegfährt 

Auf dem Video ist zu sehen, wie das Auto des Mannes an einem Kontrollzelt am Grenzübergang in Bunde an der Autobahn 280 steht. Um den Wagen stehen mehrere Polizisten. Je ein Polizeiauto steht vor und hinter dem zu kontrollierenden Auto. Das Video zeigt, wie Polizisten versuchen, mit Schlagstöcken die Fenster an der Fahrer- und Beifahrertür einzuschlagen. Ein Polizist tritt mit seinem Fuß gegen das Fenster an der Fahrertür. Der Fahrer gibt dann Gas, fährt gegen ein vor ihm stehendes Polizeiauto und rast dann von der Kontrollstelle Richtung Autobahn. Dann sind Schussgeräusche zu hören. 

Laut der Staatsanwaltschaft gaben Bundespolizisten mehrere Schüsse ab. Wie viele genau, war nicht bekannt. Niemand wurde verletzt. Die genauen Abläufe und Hintergründe seien Teil der laufenden Ermittlungen, sagte die Sprecherin. Die Kontrolle sei gemeinsam von Bundespolizisten und niederländischen Beamten erfolgt. 

Verfolgungsfahrt auf der Autobahn

Öffentlich bekannt war bislang zu dem Vorfall am vergangenen Donnerstag, dass der Autofahrer die Kontrollstelle durchbrochen hatte und sich danach eine Verfolgungsfahrt mit der Polizei lieferte. Der Fahrer fuhr vom Grenzübergang davon und dann im weiteren Verlauf auf die Autobahn 31 im Emsland zunächst Richtung Süden. Dort soll der Mann dann gewendet haben und wieder Richtung Norden gefahren sein, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Polizei stoppte den Mann schließlich mit mehreren Streifenwagen. Weder der Fahrer noch Polizisten wurden dabei verletzt. 

Aufnahmen von der Autobahn zeigten den mutmaßlichen Fluchtwagen. Das Auto mit niederländischem Kennzeichen wies Schäden an den Fenstern auf. Zudem waren mindestens zwei Reifen beschädigt. Nach Angaben der Polizei wurde der Wagen mit einer Nagelsperre gestoppt. 

Ermittlungen gegen Fahrer des Fluchtwagens

Auch gegen den Autofahrer, einen 54 Jahre alten Mann aus den Niederlanden, liefen Ermittlungen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Er sei vernommen worden und auf freiem Fuß. Ein konkreter Tatvorwurf gegen ihn liege bislang nicht vor. 

Seit Mitte September gibt es auf Anordnung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) stationäre Kontrollen der Bundespolizei an allen deutschen Landesgrenzen. Feste Kontrollstellen an der deutsch-niederländischen Grenze in Niedersachsen gibt es auf der Autobahn 30 bei Bad Bentheim, der A280 bei Bunde und der Bundesstraße 402 bei Schöninghsdorf (Höhe Meppen).

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