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Erntejahr 2023 war in Niedersachsen zu nass und zu warm

Ähren eines Roggenfeldes bei Schulenburg an der Leine in Region Hannover wurden bei einem Unwetter zu Boden gedrückt. / Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Ähren eines Roggenfeldes bei Schulenburg an der Leine in Region Hannover wurden bei einem Unwetter zu Boden gedrückt. / Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die Landwirte in Niedersachsen hatten im vergangenen Jahr mit extremem Niederschlag zu kämpfen, was zu erheblichen Ernteeinbußen führte.

Die Landwirte in Niedersachsen mussten im vergangenen Jahr mit dem niederschlagsreichsten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zurechtkommen. Wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Hannover mitteilte, war das Erntejahr 2023 einerseits von üppigen Erträgen gekennzeichnet, aber auch von vielfältigen Qualitätsverlusten aufgrund des überdurchschnittlich regenreichen und zu warmen Jahres. So habe der trockene und heiße Frühsommer viele Ackerkulturen unter Stress gesetzt. Die permanente Nässe in der zweiten Jahreshälfte habe wiederum den Ernteverlauf der Winter- und Sommerkulturen beeinträchtigt. Bei fast allen Getreidearten habe es Ertragsverluste gegeben, stellte das Landesamt fest.

Beim Winterraps und Winterweizen habe es Ernteverzögerungen um mehrere Wochen gegeben. Nur die Ernte der Wintergerste sei weitgehend normal verlaufen. Die Sommerkulturen konnten wegen des nass-kühlen Frühjahres oft erst verspätet ausgesät werden. Sie keimten wegen der anhaltenden Trockenheit schlecht und waren in ihrem Wachstumszyklus verhindert. Wegen des Dauerregens und der schlechten Befahrbarkeit der Flächen konnten sie dann im Herbst nicht komplett geerntet werden.

Die widrigen Wetterbedingungen schlugen sich laut Statistischem Landesamt auch in einem im langjährigen Vergleich unterdurchschnittlichen Rohproteingehalt des Weizens und des Roggens in einigen Regionen nieder. Das habe zur Folge gehabt, dass viele Partien nicht als Brotgetreide beziehungsweise Brotroggen verkauft werden konnten. Auch die Vermarktung als Futtergetreide oder zur Energiegewinnung in Biogasanlagen sei schwierig gewesen.

Die Kartoffelernte habe zwar 7 Prozent über dem sechsjährigen Durchschnitt gelegen und 5 Prozent über dem Vorjahr. Aber auch hier habe der Dauerregen unter anderem zu verfaulten Beständen geführt. Auch bei den Zuckerrüben habe es überdurchschnittliche Erträge gegeben, die um 12,9 Prozent über dem sechsjährigen Durchschnitt und um 16,5 Prozent über der Ernte im Jahr 2022 lag. Aber wegen der feuchten Witterung sei der durchschnittliche Zuckergehalt der Rüben von 19 auf 16,5 Prozent gefallen. Die niedersächsischen Rübenbestände hätten wegen der milden Temperaturen, des Nässe und der geringen Sonneneinstrahlung auch zunehmend unter Pilzkrankheiten gelitten, hieß es.

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