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Bayerischer Landrat sorgt mit Vorschlag zu Atommüll-Zwischenlagern für Unverständnis in Niedersachsen

Die Frage, wo der radioaktive Müll der Atomkraftwerke gelagert werden soll, sorgt immer wieder für Zwist. (Archivbild) / Foto: Sina Schuldt/dpa
Die Frage, wo der radioaktive Müll der Atomkraftwerke gelagert werden soll, sorgt immer wieder für Zwist. (Archivbild) / Foto: Sina Schuldt/dpa

Ein bayerischer Landrat schlägt vor, alle 16 Zwischenlager für Atommüll am Standort Gorleben zu vereinen, was in Niedersachsen für Unverständnis sorgt.

Ein bayerischer Landrat sorgt mit dem Vorschlag, die bisher 16 Zwischenlager für Atommüll alle am Standort Gorleben zu vereinen, für Unverständnis in Niedersachsen. «Die Forderung aus Bayern ist an Dreistigkeit und Unverschämtheit nicht zu überbieten», sagte der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer.

Es sei «heuchlerisch und unverantwortlich», Bayern als Atomendlager auszuschließen, gleichzeitig neue Atomkraftwerke bauen zu wollen und zu meinen, der gesamte bayerische Atommüll könne in Niedersachsen abgeladen werden, sagte der Grünen-Politiker weiter. «Natürlich lehnt Niedersachsen dies ab.» Es könne nicht sein, dass Bayern sich der Verantwortung für den bestehenden Atommüll entziehe.

Landkreis Landshut verfügt selbst über ein Zwischenlager

Der Landrat des Landkreises Landshut, Peter Dreier von den Freien Wählern, hatte zu Wochenbeginn erklärt, er plädiere dafür, die bundesweit 16 Zwischenlager im niedersächsischen Gorleben zusammenzuführen. Dafür spreche eine dort vorhandene Anlage zur Reparatur beschädigter Castoren. 

Zudem sei ein einzelner Standort leichter zu überwachen. «Angesichts der vielen Krisenherde der Welt dürfen wir die ohnehin begrenzten Kapazitäten der Bundeswehr nicht noch weiter strapazieren und die öffentliche Sicherheit gefährden», sagte Dreier.

Im Landkreis Landshut ist in der Gemeinde Niederaichbach das Brennelemente-Zwischenlager Isar untergebracht.

Endlager-Suche könnte sich noch Jahrzehnte ziehen

Ein Gutachten des Freiburger Öko-Instituts hatte vor wenigen Wochen ergeben, dass die Endlager-Suche für den hoch radioaktiven Müll mehr als 40 Jahre länger dauern könnte als ursprünglich geplant. Unter idealen Bedingungen sei mit einer Standortentscheidung frühestens im Jahr 2074 zu rechnen. Das Gutachten war im Auftrag des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) erstellt worden. 

Das Bundesumweltministerium geht davon aus, dass bis 2050 ein Endlager gefunden sein wird. Ursprünglich war 2031 als Zieljahr anvisiert worden. 

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