Ein mutmaßlicher Schockanruf-Betrüger ist auf frischer Tat ertappt worden. Polizisten nahmen den 34-Jährigen am Mittwoch in Hameln fest, als er gerade Geld von einer 89 Jahre alten Frau entgegengenommen hatte, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Durch Ermittlungen in einem anderen Betrugsfall waren die Beamten dem Mann auf die Spur gekommen.
Zuvor hatten zwei Frauen bei der Seniorin angerufen. Sie gaben sich den Angaben nach als Polizistin sowie Tochter des Opfers aus. Die beiden gaben vor, dass die vermeintliche Tochter einen tödlichen Autounfall verursacht habe und nun eine Kaution hinterlegt werden müsse, damit sie nicht in Untersuchungshaft müsse. Die 89-Jährige bereitete daraufhin Bargeld und Schmuck im Wert einer fünfstelligen Summe bereit und übergab sie schließlich dem 34-Jährigen. Polizeibeamte, die kurz zuvor einen Hinweis über die bevorstehende Geldübergabe erhalten hatten, nahmen den Mann fest.
Kurz danach wurde auch der 35 Jahre alte mutmaßliche Fahrer des Fluchtfahrzeuges festgenommen. Mangels dringenden Tatverdachtes wurde er aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Keine Spur gibt es unterdessen zu den beiden Schockanruferinnen. «Meistens sitzen die Anrufer auch in Call-Centern im Ausland», erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Die Polizei warnte abermals davor, unbekannten Menschen Geld und Wertsachen zu übergeben. Wer Opfer eines Schockanrufes werde, solle auflegen und seine Verwandten unter einer bekannten Nummer anrufen.
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