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Blindgänger in Osnabrück entschärft - Bewohner dürfen zurück

Nach dem Fund von möglichen Bombenblindgängern in Osnabrück müssen rund 14.000 Menschen vorübergehend ihre Wohnungen verlassen, der Hauptbahnhof wird gesperrt. / Foto: Friso Gentsch/dpa
Nach dem Fund von möglichen Bombenblindgängern in Osnabrück müssen rund 14.000 Menschen vorübergehend ihre Wohnungen verlassen, der Hauptbahnhof wird gesperrt. / Foto: Friso Gentsch/dpa

Am Rand der Osnabrücker Innenstadt liegen möglicherweise Bombenblindgänger. Die Verdachtsfälle sollen nun näher untersucht und bei Bedarf entschärft werden. Dies hat Folgen für Zehntausende Menschen.

Die Blindgänger sind unschädlich gemacht worden und Tausende Bewohner dürfen zurück in ihre Häuser: Die Stadt Osnabrück hat ihre Evakuierungsmaßnahmen nach über 15 Stunden beendet. Die zwei letzten der sieben gefundenen Blindgänger hätten um 22.17 Uhr gesprengt werden müssen, teilte die Stadt am Abend mit. Im Anschluss konnten die rund 14.000 Anwohner wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren.

Schaulustige verzögerten die Arbeiten

Insgesamt handelte es sich um sieben Bomben mit Aufschlagzünder. Einer der sieben Bombenblindgänger ist ein sogenannter Zerscheller. Das ist eine Bombe, die am Boden zerbrochen ist. Die Experten mussten vor der Sprengung der zwei letzten Blindgänger vier weitere Blindgänger sowie den Zünder des Zerschellers entschärfen, hieß es. 

Schaulustige hatten die Arbeiten am Abend den Angaben nach um über zwei Stunden verzögert. «Unglücklich an der ganzen Maßnahme war, dass sich zahlreiche Personen noch lange nach der Sperrung des Evakuierungsgebiets unberechtigterweise dort aufhielten oder später versuchten, dort einzudringen», hieß es von der Stadt. Ihnen drohen demnach hohe Bußgelder. 

Rund 14.000 Menschen mussten ihr Zuhause verlassen

Nach dem Verdacht auf mehrere Bombenblindgänger mussten am frühen Morgen rund 14.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Nach Angaben der Polizei waren nicht alle Bürgerinnen und Bürger einsichtig, mehrfach öffneten die Einsatzkräfte Türen gewaltsam und setzten durch, dass Menschen ihr Zuhause verließen. 

Insgesamt seien 39 Ordnungswidrigkeiten gegen Personen eingeleitet worden, die die Sperrzone nicht freiwillig verließen, teilte die Polizei am Abend mit. Zudem kam es am Rande des Evakuierungsgebiets zu einer Körperverletzung. Ein Mann habe aus bislang unbekannten Gründen auf einen anderen Mann eingeschlagen. Dieser erlitt schwere Verletzungen und kam ins Krankenhaus. Die Polizei ermittelt.

Oberbürgermeisterin würdigt Engagement 

Die Stadt richtete in einer Schule ein Zentrum ein, in dem Betroffene unterkommen und verpflegt werden konnten. Menschen durften auch ihre Haustiere mitbringen. Im Evakuierungsgebiet lagen auch zwei Krankenhäuser und mehrere Altenpflegeeinrichtungen. Der Hauptbahnhof wurde für die Dauer der Arbeiten gesperrt, die Bahn leitete Züge um und organisierte einen Ersatzverkehr.

Rund 1.000 Helfer waren den Tag über im Einsatz. Oberbürgermeisterin Katharina Pötter dankte den Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes und den Einsatzkräften sowie den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern für ihr Verständnis und ihre Geduld. «Osnabrück hat schon viele Bombenentschärfungen erlebt, aber dass an einem Tag sieben Verdachtspunkte untersucht und sechs Bomben entschärft werden mussten, war auch für uns ein Novum», sagte die CDU-Politikerin laut Mitteilung.

Die Blindgänger waren bei einer Erkundung des früheren Güterbahnhofsgeländes am Rand der Innenstadt gefunden worden. Auf dem Gelände soll ein neues Stadtviertel entstehen.

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