Die Bergung der Ladung des infolge einer Schiffskollision in der Nordsee vor Helgoland gesunkenen Frachters «Verity» ist nahezu abgeschlossen. Inzwischen seien 181 der insgesamt 187 Stahlbandrollen, die der Frachter zum Unfallzeitpunkt geladenen hatte, geborgen worden, teilte die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Bonn mit.
Die Bergungsarbeiten hatten Mitte Juni begonnen, mehr als sieben Monate nach dem Untergang des Schiffes. Zunächst waren Gefahrstoffe aus den Tanks des Schiffes, das in rund 37 Metern Tiefe liegt, abgepumpt worden.
Als Nächstes soll voraussichtlich bis Ende August das Wrack der «Verity» mit einem Schwimmkran gehoben werden. Dazu soll das Wrack unter Wasser in zwei Teile geschnitten werden. «Wir kommen nun in die finale Phase der Bergungsarbeiten der Verity», sagte der Leiter der Generaldirektion, Eric Oehlmann, in einer Mitteilung. Die Vorbereitungen des beauftragten Bergeunternehmens liefen in enger Abstimmung mit nautischen und technischen Spezialisten der Behörde. Alle sicherheitsrelevanten Vorkehrungen seien getroffen, sagte Oehlmann.
Taucher sollen Wrack zerschneiden
Nach Angaben der Behörde werden in den kommenden Tagen die Geräte, die für das Zerschneiden und das Heben des Wracks notwendig sind, an die Wrackstelle gebracht. Das Zerschneiden übernehmen Taucher. Die übrigen sechs Stahlbandrollen, die noch in dem Wrack liegen, bislang aber nicht zugänglich sind, sollen beim Heben entfernt werden.
Am 24. Oktober waren die «Verity» und der Frachter «Polesie» südwestlich von Helgoland zusammengestoßen. Die unter der Flagge Großbritanniens fahrende, 91 Meter lange «Verity» sank. Die Behörden gehen davon aus, dass fünf Seeleute bei dem Unglück ums Leben kamen. Der Kapitän wurde tot geborgen. Vier Seeleute werden noch vermisst. Zwei Seeleute wurden gerettet. Aufgrund der Position in der Deutschen Bucht ist das Wrack ein Hindernis für die Schifffahrt.
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten