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Gemischte Feiertagsbilanz und dramatische Rettung

Die ostfriesische Insel Wangerooge. / Foto: Sina Schuldt/dpa
Die ostfriesische Insel Wangerooge. / Foto: Sina Schuldt/dpa

Am Strand von Wangerooge kommt es plötzlich zu einer dramatischen Szene. Ein Junge wird in einem Sandloch verschüttet. Sofort wird nach ihm gegraben.

Am Himmelfahrtstag hat es für Rettungskräfte und Polizisten an einigen Orten des Landes dramatische Einsätze gegeben. Ein kleiner Junge wurde am Strand von Wangerooge verschüttet und überlebte im kritischen Zustand. Im Kreis Göttingen stürzte ein Mann von einer Burgmauer etwa 15 Meter in die Tiefe und verletzte sich schwer. Im Landkreis Harburg starb ein Motorradfahrer, in Osnabrück ein Fahrradfahrer.

Rettungseinsatz auf Inselstrand

Am Strand der Nordseeinsel Wangerooge wurde ein zehnjähriger Junge in einem Sandloch verschüttet. Die Eltern, viele Ersthelfer und die Inselfeuerwehr befreiten ihn, bevor eine Notärztin und der Rettungsdienst den Jungen reanimierten. Ein Hubschrauber flog das Kind in einem kritischen Zustand am Donnerstagnachmittag in eine Klinik auf dem Festland, wie die Polizei mitteilte. Zum Gesundheitszustand des Jungen aus Niedersachsen gibt es derzeit keine weiteren Informationen.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war es gegen 16.30 Uhr zu dem dramatischen Vorfall am Oststrand der Insel gekommen. Gemeinsam mit seinem 13-jährigen Bruder hatte der Junge den Angaben zufolge zwei etwa 1,50 Meter tiefe Löcher gebuddelt und versucht, diese mit einem Tunnel zu verbinden. Der Bau stürzte aber ein und begrub den Jüngeren vollständig mit Sand.

15-Meter-Sturz von Burgmauer

Bei einem Vatertags-Ausflug stürzte am Donnerstag ein 24-Jähriger von einer Mauer der Burg Plesse bei Bovenden (Landkreis Göttingen) etwa 15 Meter in die Tiefe. Er zog sich dabei schwere Verletzungen am Rücken zu, wie die Polizei mitteilte. Mit einem Rettungshubschrauber wurde der junge Mann in eine Klinik in Kassel gebracht.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der junge Mann ohne Fremdeinwirkung stürzte. Er soll auf der Mauer auf und ab gegangen sein. Den Angaben zufolge war er mit einer Gruppe unterwegs, in der zuvor auch Alkohol getrunken wurde. Inwiefern der Betroffene auch getrunken hatte, war zunächst unklar.

Zwei Tote bei Unfällen

Bei einem frontalen Zusammenstoß mit einem Auto bei Seevetal (Landkreis Harburg) wurde eine 61 Jahre alter Motorradfahrer lebensgefährlich verletzt und starb wenig später im Krankenhaus. Die 32 Jahre alte Autofahrerin sowie ein achtjähriges Kind, das mit im Wagen saß, verletzten sich bei dem Unfall am Donnerstag schwer, wie die Polizei mitteilte. Die Frau war auf einer Landstraße mit ihrem Auto auf die Gegenfahrbahn geraten, während ihr fünf Motorräder entgegenkamen. Dabei streifte ihr Wagen zuerst das Motorrad eines 65-Jährigen, der daraufhin stürzte und sich leicht verletzte. Kurz darauf stieß das Auto frontal mit dem Motorrad des 61-Jährigen zusammen.

In Osnabrück prallte ein E-Bike-Fahrer auf einen Baumstumpf und verunglückte tödlich. Der 50-Jährige starb in der Nacht am Unfallort, wie die Polizei mitteilte. Der Mann war mit seinem Pedelec aus unbekannter Ursache von einer abschüssigen Straße abgekommen. Ein Zeuge habe den Rettungsdienst alarmiert und dem Schwerverletzten zunächst Erste Hilfe geleistet.

Traktoranhänger kippt auf Seite - mehrere Verletzte

Bei einem Trecker-Unfall in der Gemeinde Amt Neuhaus wurden drei Jugendliche teils schwer verletzt. Ein 21-jähriger Fahrer zog einen Anhänger mit zwei 18 und 19 Jahre alten Männern und einer 15-Jährigen darauf, wie die Polizei mitteilte. In einer Linkskurve kam das Gespann nach rechts von der Straße ab und der Anhänger kippte auf die Seite.

Die beiden jungen Männer wurden schwer verletzt mit einem Rettungshubschrauber in Krankenhäuser gebracht. Das 15-jährige Mädchen erlitt leichte Verletzungen. Ein Alkoholtest beim Fahrer ergab laut Polizei 1,68 Promille, zudem verfügte er über keinen entsprechenden Führerschein und fuhr ohne Erlaubnis des Besitzers. Mehrere Verfahren wurden eingeleitet.

Nach einem Autounfall in Oldenburg wurden zwei junge Frauen mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Die 18 Jahre alte Fahrerin schwebte am Freitagmorgen zunächst in Lebensgefahr, wie eine Sprecherin der Polizei sagte. Ihre 25 Jahre alte Beifahrerin sei bei dem Unfall in der Nacht ebenfalls schwer verletzt worden. Nach derzeitigem Erkenntnisstand waren die beiden Frauen mit ihrem Wagen stadtauswärts unterwegs, als sie von der Straße abkamen und einen Baum rammten, sich überschlugen und dann im Straßengraben landeten.

Überwiegend friedlich Ausflüge - aber auch Eingreifen der Polizei nötig

Bei mehreren Feiertagstreffen mit teils Tausenden Menschen verlief der Feiertag häufig friedlich, an einigen Stellen mussten die Beamten aber auch eingreifen. Allein in Braunschweig seien wegen des sonnigen Wetters am Vatertag Tausende von Menschen unterwegs gewesen, teilte die Polizei am Freitag mit. Im Prinz-Albrecht-Park schlichteten die Einsatzkräfte zahlreiche verbale Streitigkeiten, es gab auch einige Straftaten. Die Polizei in Braunschweig zählte fünf Körperverletzungen, einen Diebstahl und eine Beleidigung von Polizeibeamten. Sechs Menschen wurden in Gewahrsam genommen.

Nach Angaben der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta kam es am Vatertag nur vereinzelt zu Streitigkeiten, die meist ohne körperliche Auseinandersetzung gelöst wurden. Ein 54-Jähriger aus Papenburg wurde aber nach einem Streit mit seiner Frau in Gewahrsam genommen.

Im Landkreis Stade waren laut Polizei bis zu 3000 Menschen auf Ausflügen unterwegs. Überwiegend verliefen die Feiern friedlich, es kam zu kleineren Auseinandersetzungen. Neun Körperverletzungen, eine Sachbeschädigung und sieben Fälle von Hausfriedensbruch verzeichnete die Polizei. Die Beamten stellten die Personalien von fast 50 Menschen fest und erteilten 14 Platzverweise.

In Ostfriesland verzeichnete die Polizei Aurich/Wittmund den stärksten Zulauf im Bereich der Rahester Schleuse mit rund 6000 Menschen. Es kam zu Körperverletzungen, Trunkenheitsfahrten und Unfällen unter Alkoholeinfluss. Insgesamt bilanzierte die Inspektion in ihrem Bereich 20 Körperverletzungen und 13 Beleidigungen, außerdem zwei Bedrohungen und drei Diebstähle. Es gab Platzverweise und drei Personen wurden in Gewahrsam genommen. Mehr 50 Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet.

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