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Vernehmung von Ex-VW-Chef Martin Winterkorn zur Dieselaffäre zieht sich weiter hin

Martin Winterkorn, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, steht in der Stadthalle Braunschweig. / Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Martin Winterkorn, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, steht in der Stadthalle Braunschweig. / Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Ex-VW-Chef Winterkorn sagt im Anlegerprozess zur Dieselaffäre aus. Es geht um Milliarden Euro Schadenersatz.

Für die Vernehmung von Ex-VW-Chef Martin Winterkorn zur Dieselaffäre hat auch der vierte Verhandlungstag im milliardenschweren Anlegerprozess nicht ausgereicht. Neue Erkenntnisse zum Abgasskandal beim Wolfsburger Autobauer ergab die mehrstündige Befragung des 76-Jährigen aber auch am Mittwoch in Braunschweig nicht. Winterkorn bekräftigte in dem Zivilverfahren vor dem Oberlandesgericht: «Wenn mir jemand gesagt hätte, wir müssen da was bei den Behörden verheimlichen, hätte ich mit Sicherheit anders reagiert.»

Die Verantwortung für die Manipulationen mit Schummelsoftware hatte Winterkorn Mitte Februar zu Beginn der Vernehmung in der Braunschweiger Stadthalle von sich gewiesen. Mit Blick auf die beiden Strafverfahren, die ebenfalls in Braunschweig gegen ihn anhängig sind, bezeichnete Winterkorn die Vorwürfe als «unzutreffend». Am Landgericht ist der frühere Topmanager unter anderem wegen gewerbsmäßigen Betrugs, uneidlicher Falschaussage sowie Verstöße gegen das Wertpapierhandelsgesetz angeklagt.

Wann die Befragung Winterkorns als Zeuge fortgesetzt werden kann, blieb am Mittwoch offen. Sein Anwalt Felix Dörr verwies auf eine bevorstehende Operation für den 76-Jährigen im März.

Für den ersten Braunschweiger Strafprozess, bei dem seit September 2021 gegen vier andere Ex-VW-Manager sowie -Ingenieure verhandelt wird, war Winterkorns Komplex aus gesundheitlichen Gründen abgetrennt worden. Ein jüngstes medizinisches Gutachten ergab nach Angaben des Landgerichts, dass die Verhandlungsfähigkeit Winterkorns ab September 2024 gegeben sein dürfte.

In aktuellen Prozess nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz wird seit 2018 über möglichen Schadenersatz für Investoren verhandelt, die nach dem Auffliegen des Skandals Kursverluste erlitten hatten. Derzeit geht es um rund 4,4 Milliarden Euro. Winterkorn ist nach Herbert Diess und Matthias Müller der dritte frühere VW-Chef, der zur Sache vernommen wird. Insgesamt will das Oberlandesgericht mehr als 80 Zeugen hören.

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