Sie sind mit bis zu 20 Zentimetern Länge deutlich größer als die heimischen Molcharten: Im Nationalpark Harz sind erstmals Exemplare des streng geschützten Nördlichen Kammmolchs gefunden worden. An einem kleinen Stillgewässer im Schutzgebiet im Raum Ilsenburg hätten Mitarbeiter acht ausgewachsene Exemplare ausgemacht, teilte der Nationalpark am Donnerstag mit. Bislang seien Populationen vom nördlichen Harzrand bekannt, sie konzentrierten sich aber auf den Unterharz. Auch sonst sei der Nördliche Kammmolch in Sachsen-Anhalt eher im Flachland und in den östlichen Landesteilen verbreitet. Charakteristisch und namensgebend für die Tiere sei ihr auffallender Kamm auf Rücken und Schwanz, den die Männchen zur Fortpflanzungszeit ausbildeten.
Die Molchart gilt den Angaben zufolge als gefährdet, weil ihr die geeigneten Lebensräume verloren gehen. Sie brauchen Fortpflanzungsgewässer wie Weiher und Tümpel. Viele davon waren in den zurückliegenden niederschlagsarmen Jahren ausgetrocknet. Zudem habe sich die Zusammensetzung der Gewässer so verändert, dass sich die Bedingungen für die Nördlichen Kammmolche deutlich verschlechtert hätten.
Die nun entdeckten Molche wurden mittels Reusen nachgewiesen, die für wissenschaftliche Zwecke ausgelegt worden waren. «Die Nationalparkverwaltung wird mit diesem Hilfsmittel zukünftig das neue Kammmolchvorkommen und auch weitere Gewässer in der Umgebung gezielt untersuchen, um weitere Erkenntnisse zur Population im Schutzgebiet zu gewinnen», hieß es.
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