Im Harz läuft der aufwendige Schutz der durch den Klimawandel gefährdeten Harzer Bachforelle. Für den Aufbau eines Bestands an Fischen zur Nachzucht haben nun Mitglieder eines Angelvereins Tiere zur Laichgewinnung aus der Kalten Bode nahe Königshütte geholt. Dafür sei die Methode der schonenden Elektrobefischung angewandt worden, sagte der zweite Vorsitzende des Angelsportvereins Oberharz, Christoph Hecht, der Deutschen Presse-Agentur. Neun Angler seien an einer etwa vier Kilometer langen «Schonstrecke» der Kalten Bode einen Tag lang im Einsatz. Entlang dieses Flussabschnitts werde nicht geangelt, der Schutz der Fische stünde im Vordergrund, hieß es.
Hecht hofft auf den Fang von 300 bis 400 Bachforellen, die kurzzeitig bis zur Laichreife in einem Hälternetz, einer Art Fischgehege, leben. Bei den gefangenen Fische wird bei den weiblichen zunächst die Abgabe der Eier, des sogenannten Rogens, durch sanften Druck auf die Bauchhöhle herbeigeführt. Das geschehe auch mit den männlichen Tieren, sodass der Rogen unter den notwendigen Bedingungen befruchtet werden kann. Dann geht es für die Forellen zurück in den Fluss.
Befruchtete Eier der Harzer Bachforelle für die Uni Göttingen
Die befruchteten Eier kommen den Angaben zufolge in eine Anlage der Georg-August-Universität Göttingen. Dort kümmern sich Wissenschaftlicher um die Erhaltung der genetischen Ressourcen und die Produktion von Besatzfischen. Eigenen Angaben zufolge setzte sich der Angelsportverein Oberharz seit 20 Jahren für die Harzer Bachforelle ein. Sie ist die häufigste Fischart in den Harzer Gewässern und die einzige, die bis in die Hochlagen vordringt. Die Bachforelle ist als kälteliebende Art eine Verliererin des Klimawandels.
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