Das niedersächsische Agrarministerium ruft angesichts des neuen Nachweises der Hasenpest vor allem Jägerinnen und Jäger zur Vorsicht auf. Sie sollten den Kontakt zu infizierten Tieren möglichst vermeiden, sagte eine Ministeriumssprecherin in Hannover. Hunde sollten an der Leine geführt werden.
Die hochansteckende bakterielle Krankheit Tularämie trifft vor allem Feldhasen, deshalb wird sie auch Hasenpest genannt. Auch Haustiere wie Hunde und Katzen sowie Menschen können sich bei Kontakt zu infizierten Nagetieren anstecken. Der Verlauf erinnert zunächst an eine virusbedingte Grippe, kann sich aber verschlimmern, falls keine Antibiotika-Behandlung erfolgt, wie der Landkreis Gifhorn mitteilte.
In Isenbüttel im Landkreis Gifhorn wurde zuletzt ein toter Hase gefunden, bei dem die Krankheit Tularämie festgestellt wurde. Laut Agrarministerium war es der neunte Nachweis seit August 2024 - betroffen waren auch die Landkreise Osnabrück, Cloppenburg, Helmstedt, Harburg, Hameln, Lüchow-Dannenberg und zweimal Peine. Derzeit gebe es keinen Grund für eine erhöhte Besorgnis – «aber man muss es natürlich aufmerksam verfolgen», sagte die Sprecherin.
Übertragung auch durch Insektenstich möglich
Das Wildtierkompetenzzentrum (WiKo) des Lebensmittel- und Veterinärinstituts Braunschweig/Hannover hat laut Ministerium anhand von Untersuchungen der vergangenen fünf Jahre festgestellt, dass in etwa jeder zehnte Feldhase mit dem Erreger der Hasenpest infiziert ist. Die Zahlen schwankten, hieß es.
Menschen können sich nach Angaben des niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) über den direkten Kontakt mit infizierten Tieren anstecken - auch der Verzehr von nicht ausreichend erhitztem Fleisch sei gefährlich. Infektionen seien auch durch das Trinken von Wasser, Einatmen von Staub oder einen Insekten- oder Zeckenstich möglich. Schon zehn Bakterien reichten für eine Infektion.
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