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Königsklasse im Blick: Stuttgarter siegen 3:2 in Wolfsburg

Stuttgarts Serhou Guirassy (2.v.r) jubelt nach seinem Strafstoßtor zum 1:2. / Foto: Swen Pförtner/dpa
Stuttgarts Serhou Guirassy (2.v.r) jubelt nach seinem Strafstoßtor zum 1:2. / Foto: Swen Pförtner/dpa

Stuttgart kommt dank zwei Guirassy-Treffern beim 3:2 in Wolfsburg der Champions League immer näher. Zwischendrin wird es kurios: Der Schiedsrichter bittet zu einer ungewöhnlichen Durchsage.

Serhou Guirassy und Co. tanzten freudestrahlend vor der VfB-Kurve, der Stuttgarter Anhang war bereits in Königsklassen-Stimmung. Der Fast-Absteiger aus dem Vorjahr hält weiter Kurs auf die Champions League. Die souverän aufspielenden Schwaben siegten am Samstagabend in der Fußball-Bundesliga beim in diesem Jahr weiter sieglosen VfL Wolfsburg verdient mit 3:2 (1:0) und liegen als Tabellendritter weiter sieben Punkte vor dem Fünften RB Leipzig, der aktuell nicht mehr für die Königsklasse qualifiziert wäre. Zugleich verkürzte der VfB gar den Rückstand auf den Zweiten FC Bayern München auf nur noch vier Punkte.

Zweimal Torjäger Guirassy (14. und 54. per Foulelfmeter) sowie Josha Vagnoman (78.) erzielten die Treffer für die Mannschaft von Sebastian Hoeneß, Joakim Maehle (50.) und der eingewechselte Lukas Nmecha (83.) waren für den VfL erfolgreich.

«Es war ein verdienter Sieg. Wir haben über 90 Minuten eine sehr gute Leistung gezeigt. Die Mentalität hat gestimmt. Druck ist immer da, das tut uns auch gut. Wir müssen weiter in jedem Spiel an die Leistungsgrenze gehen», sagte VfB-Kapitän Waldemar Anton beim TV-Sender Sky.

Enttäuscht war dagegen Wolfsburgs Maximilian Arnold: «Wir haben nach der ersten Halbzeit eine Reaktion gezeigt, kommen super rein und schießen den Ausgleich. Dann reißen wir es uns selber wieder ein. Diese Saison ist brutal. Wir können viel erzählen, das bringt gar nichts. Wir müssen einfach weitermachen. Kopf runter und weiter durch.» Die 28.917 Zuschauer in der Volkswagen-Arena sahen eine deutlich ereignisreichere zweite Hälfte. In Hälfte eins war es auf eine andere Art kurios geworden, als Schiedsrichter Benjamin Brand eine ungewöhnliche Anweisung erteilte. Nach etwas mehr als 30 Minuten bat ein VfL-Mitarbeiter über die Stadionlautsprecher, das Pfeifen auf Bitte des Schiedsrichters zu unterlassen, da es den Spielfluss störe. Die Fans beider Teams quittierten die Durchsage mit ohrenbetäubendem Pfeifen.

Ruhe hatte sich VfB-Trainer Hoeneß zuletzt aus gesundheitlichen Gründen ungewollt erteilt. Er war nach seiner Magen-Darm-Verstimmung erst am Freitag ins Training zurückgekehrt und sah einen forschen Beginn beider Teams. Dabei konnte der Coach wieder auf Torwart Alexander Nübel zählen. Der 27-Jährige hatte zuletzt verletzungsbedingt drei Partien gefehlt. Die Leihgabe musste nicht viel arbeiten. Dagegen konnte er sich genüsslich ansehen, wie sein Kollege und Top-Stürmer Guirassy mit einem wuchtigen Kopfballtreffer die Führung besorgte. VfL-Verteidiger Moritz Jenz hatte dem aktuell zweitgefährlichsten Angreifer zu viel Raum gelassen.

Anschließend ließen es die Gäste etwas gemächlicher angehen. Der VfL machte zwar das Spiel, blieb aber offensiv zu kompliziert und behäbig. Zuletzt hatte der Club aus der Auto-Stadt am 16. Dezember in Darmstadt (1:0) gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac schlich zuletzt durch die Rückrunde: Im neuen Jahr holte der VfL sechs Unentschieden. Ein Remis war bis zur Pause nicht wirklich greifbar für die Wolfsburger.

Der zweite Durchgang begann denkbar ärgerlich für die Wölfe. Erst traf der dänische Abwehrspieler Maehle nach VAR-Abgleich zum Ausgleich. Nur zwei Minuten später verursachte er den Foulelfmeter, den Guirassy zur erneuten Führung verwandelte und damit sein 20. Saisontor erzielte.

Vagnoman und Guirassy erzielten dann jeweils das vermeintliche 3:1, standen aber jeweils im Abseits. Vagnoman erhöhte schließlich doch noch, der Treffer des erst kürzlich nach langer Verletzung zurückgekehrten Lukas Nmecha wurde zwar wegen eines Handspiels überprüft, aber zählte. Der VfL antwortete noch einmal, mehr als das Tor von Nmecha sprang nicht heraus.

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